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16.02.18 / Südafrika als »völkermordgefährdet« eingestuft / Für weiße Farmer liegt das Risiko, ermordet zu werden, bei bei einem Mehrfachen des Landesdurchschnitts

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-18 vom 16. Februar 2018

Südafrika als »völkermordgefährdet« eingestuft
Für weiße Farmer liegt das Risiko, ermordet zu werden, bei bei einem Mehrfachen des Landesdurchschnitts
Wolfgang Kaufmann

Die Südafrikanerin Eileen de Jager arbeitet als Tatortreinigerin. Das heißt, sie beseitigt nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen die oft grauenhaften Hinterlassenschaften am Schauplatz von Morden, darunter auch die festklebenden Hautreste eines zwölfjährigen Jungen auf dem Rand der Badewanne, in der das Kind mit kochendem Wasser zu Tode gefoltert wurde. Die Täter waren in diesem Fall schwarz und das Opfer weiß – genau wie seine gleichfalls viehisch abgeschlachteten Eltern, die in dem Land am Kap der Guten Hoffnung eine Farm betrieben. Das zählt mittlerweile zu den gefährlichsten Berufen der Welt, wenn man die falsche Hautfarbe hat.

In Südafrika werden jährlich im Durchschnitt um die 19000 Morde verübt – somit sterben also 34 von 100000 Einwohnern durch die Hand von Verbrechern. Das ergibt Platz 8 in der Rangliste der weltweit gefährlichsten Länder. Allerdings ist das nur ein Durchschnittswert, denn Weiße sind doppelt so oft betroffen. Sie stellen zwar bloß noch neun Prozent der Bevölkerung, aber knapp 20 Prozent der Mordopfer – Tendenz steigend. Insgesamt sind seit dem Ende der Apartheid und der Machtübernahme des African National Congress (ANC) im April 1994 70000 Weiße ermordet worden, von denen zwischen 2000 und 4000 Farmer waren. Deren Risiko, durch eine Gewalttat zu Tode zu kommen, liegt derzeit drei- bis sechsmal höher als das der übrigen Bevölkerung. Dies übertrifft sogar die Verhältnisse in den Ländern mit der höchsten Mordrate der Welt, nämlich Honduras und Venezuela.

Im Jahre 2016 registrierten die Aktivisten der Nichtregierungsorganisation Afriforum 369 gewaltsame Übergriffe auf weiße Landwirte und 71 sogenannte Plaasmoorde (Farmmorde). 2017 waren es dann schon 463 Gewalttaten und 94 Tötungsdelikte. Und im Januar 2018 zählte man bereits wieder 38 Attacken und vier Morde. Dabei gehen die Täter zumeist extrem brutal vor. So wurden der dreifachen Mutter Tanya Wiers dutzende tödliche Messerwunden zugefügt und die Augen ausgestochen. Kurz darauf starb der 

79-jährige Farmer Trevor Rees im Krankenhaus von Pietermaritzburg – ihn hatten schwarze Angreifer gefesselt, angeschossen und dann zwei Tage lang aufs Grausamste gefoltert. 

Aus der Sicht von ANC-Politikern handelt es sich bei den Farmmorden um eine Folge der ungleichen Verteilung von Land beziehungsweise Reichtum zwischen Weißen und Schwarzen. Allerdings stehen die konkreten Tat-umstände häufig im krassen Widerspruch zu dieser Behauptung: Die Mörder verschmähen oft jede potenzielle Beute, sie wollen einfach nur töten. Wenn das Farmhaus verlassen ist, nutzen sie nicht etwa die günstige Gelegenheit zum Einbruch, sondern kommen später wieder, um die Bewohner zu massakrieren. Ebenso fällt die militärische Präzision auf, mit der die Killerkommandos vorgehen: Da werden sogar Tunnel unter Zäunen hindurch gegraben oder Störsender verwendet, um den Mobilfunk lahmzulegen. 

Deshalb sprechen Interessenvertreter der Landwirte wie Corné Mulder, Abgeordneter der konservativen Partei Vryheidsfront Plus im südafrikanischen Parlament, inzwischen von einer gezielten Eliminierung der Weißen, also ethnischer Säuberung. Ähnlich sieht das die in den USA beheimatete Nichtregierungsorganisation Genocide Watch. Sie stufte Südafrika jetzt sogar als „völkermordgefährdet“ ein.

Angesichts ihrer immer prekärer werdenden Situation haben inzwischen viele weiße Landwirte aufgegeben. Betrieben sie vor 

20 Jahren noch 62000 Farmen, sind es heute lediglich 35000. Der Rest ist nun in der Hand von Schwarzen, was zu Produktivitätseinbrüchen um fast 80 Prozent führte.

Um auf die Zustände in Südafrika hinzuweisen, veranstaltete das im EU-Parlament vertretene Parteienbündnis Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit (Mouvement pour l’Europe des nations et des libertés/MENL) am 30. Januar 2018 eine Konferenz in Brüssel, auf der auch Mulder sprach. Außerdem zeigte die kanadische Journalistin Lauren Southern ihren aktuellen Kurzfilm „The Reality of South African Farm Murders“ (Die Realität der südafrikanischen Farmmorde), der derzeit im Internet-Videoportal Youtube abrufbar ist (https://www.youtube.com/watch?v=WCLJRVbaMyQ). Darin interviewt sie unter anderem die Tat-ortreinigerin de Jager.

Während der MENL-Veranstaltung kritisierte die britische EU-Abgeordnete Janice Atkinson die Entscheidung des Europäischen Parlaments, das Schlachten in Südafrika nicht – wie von ihr beantragt – zum Thema einer offiziellen Debatte zu machen: Offenbar verwende man in Brüssel unterschiedliche Maßstäbe, wenn es um die Wahrung der Menschenrechte gehe.