29.03.2024

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16.02.18 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-18 vom 16. Februar 2018

MELDUNGEN

Sorge wegen Iskander-Rakete 

Wilna – Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite kritisierte Russland dafür, dass dessen Militär im benachbarten Königsberger Gebiet Iskander-Raketen nun für immer stationiert habe, die sowohl nukleare als auch konventionelle Sprengköpfe tragen können. Gry-bauskaite sieht darin eine Gefahr nicht nur für Litauen, sondern „für die Hälfte aller europäischen Staaten“. Die Iskander-Rakete ist eine taktische ballistische Boden-Boden-Rakete, die zur Klasse der Kurzstreckenraketen gehört. Bislang war sie nur während Militärmanövern ins nördliche Ostpreußen gebracht worden. Putins Regierungssprecher Dmitrij Peskow konterte, dass Russland das Recht habe, seine Waffen auf eigenem Territorium überall zu stationieren. Damit reagiert Moskau auf die Aufrüstung im Baltikum. Im vergangenen Jahr hat die NATO in Polen und den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen vier multinationale Bataillone stationiert. Für ein NATO-Manöver hatten die USA Patriot-Raketen nach Litauen geschickt, und in Polen soll ein Raketenabwehrschild mit Patriot-Raketen entstehen.MRK





Kopftuchrevolte im Iran

Teheran – Im islamisch-schiitischen Gottesstaat Iran wollen nach 40 Jahren Kopftuchzwang immer mehr Frauen selbst entscheiden, ob sie Kopftuch tragen. Der Iran ist das einzige Land mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Kopftuchzwang auch für nichtmuslimische und ausländische Frauen. Alle Frauen und Mädchen müssen seit der Islamischen Revolution 1979 im Iran ab einem Alter von neun Jahren in der Öffentlichkeit ein Kopftuch sowie einen langen, weiten Mantel tragen, um Haare und Körperkonturen zu verbergen. Der Kopftuchzwang kann manchmal auch makabre Dimensionen annehmen, wenn etwa bei Erdbeben, die im Iran relativ häufig vorkommen, weibliche Opfer aus Trümmern gerettet werden und noch vor der Infusion ein Kopftuch verpasst bekommen. Seit Jahresbeginn formiert sich vor allem in der Hauptstadt Teheran eine Bewegung von Frauen, die ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit abnehmen und es als Fahne an einen Stock hängen, den sie vor sich hertragen. Nach Angaben von Frauenaktivistinnen wollten die Frauen nur das tun, was die Regierung als ein legitimes Bürgerrecht bezeichnet hatte: friedlich gegen staatliche Maßnahmen protestieren, die ihnen nicht gefallen. Auslöserin der Kopftuchproteste war die junge Mutter Vida Movahed, die auch als das Symbol der regimekritischen Proteste im Land gilt und die als erste verhaftet worden war. Auf Twitter werden die Aktionen gegen den Kopftuchzwang auch von islamgläubigen iranischen Frauen unterstützt, die freiwillig einen Schleier tragen. 29 Frauen, die an der Protestkampagne gegen den Schleier teilgenommen hatten, wurden bislang von der Polizei verhaftet, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim. Den „Anti-Kopftuch-Demonstrantinnen“ drohen mehrmonatige Gefängnisstrafen. Allerdings ist damit die Kopftuchrevolte nicht beendet, sondern sie nimmt für das Regime immer bedrohlichere Dimensionen an. Es fürchtet offenbar sogar, nach der Kontrolle über die Frauen die Kontrolle über das Land zu verlieren.B.B.