20.04.2024

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02.03.18 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-18 vom 02. März 2018

MELDUNGEN

Koran-Lektüre als Strafe

Beirut – Zwei muslimische Schüler in einem überwiegend christlichen Dorf im Norden des Libanon, die eine Marienstatue in einer Kirche entweiht hatten, wurden als Alternative zu einer Haftstrafe dazu verurteilt, den Koran zu lesen und die  Passagen aus dem Koran, die der Mutter Jesu gewidmet sind, auswendig zu lernen und zu rezitieren. Die beiden Jugendlichen hatten ihre sakrilegische Tat gefilmt und in die sozialen Netzwerke gestellt. Richterin Jocelyne Matta, die selbst Christin ist, las in der Verhandlung die Sure al-Imran, in der die Verehrung Marias durch den Koran zum Ausdruck kommt, vor. Ihr Urteil findet im Libanon große Zustimmung, unter anderem von libanesischen muslimischen Führern, die in ihm ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Sektierertum und allen Formen von Beleidigungen des religiösen Empfindens Andersgläubige sehen.B.B.





Klimawandel durch Bitcoins?

Berlin/Reykjavik – Die Kryptowährung Bitcoin und der Klimawandel, das sind zwei Dinge, die man eher nicht miteinander in Verbindung bringen würde. Dennoch will die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen von der Bundesregierung wissen, welchen Einfluss das eine auf das andere hat. In diesem Zusammenhang verweist sie auf die große Energiemenge, die bei der Produktion der rechnerbasierten Kryptowährung anfalle. In Island beschäftigt man sich schon länger mit diesem Problem. Dort gilt es bereits als erwiesen, dass Kryptowährungen die Wirtschaft verändern. Der Inselstaat wird wohl noch in diesem Jahr das erste Land der Welt, in dem mehr Elektrizität zur Schaffung von Kryptowährungen verbraucht wird als von den privaten Haushalten. Denn nach Angaben des Energieunternehmens HS Orka wird sich der Energieverbrauch durch das „Schürfen“ von Kryptogeld im Laufe des Jahres verdoppeln. Mit „Schürfen“ wird der dezentralisierte Prozess bezeichnet, der das Funktionieren der meisten Kryptowährungen gewährleisten soll. Im Prinzip leisten sich dabei mehrere Computer ein Rennen darum, wer am meisten Energie verbraucht. Alle zehn Minuten „gewinnt“ einer dadurch 12,5 Bitcoin. Auch nach den jüngsten Preisstürzen beim Bitcoin entspricht dies noch immer mehr als 100000 US-Dollar. Durch die vorherigen Preisanstiege des Bitcoin ist es wirtschaftlich, derart viel Energie aufzuwenden. Schätzungen zufolge verbraucht das gesamte Bitcoin-Netzwerk ungefähr so viel Energie wie Irland. In Island würde nun zum ersten Mal das Schürfen nach Bitcoins den produktiven Energieverbrauch eines einzelnen Landes übersteigen. Das Land ist in der Branche deshalb so beliebt, weil es hier Zugang zu billiger Energie aus Geothermie- und Wasserkraftwerken gibt. Der niedrige Strompreis macht es profitabel, die Rechner durchgehend laufen zu lassen. Zudem gewährleisten die niedrigen Temperaturen eine natürliche und damit kostenlose Kühlung der massiven Rechnerkapazitäten. Selbst wenn der Preisverfall anhalten sollte, wird das Geschäft mit den Bitcoins noch lange lukrativ bleiben. So bezeichnete Helmut Rauth von der Firma Genesis Mining, die ihren Betrieb aus diesen Gründen vor einigen Jahren von Deutschland nach Island verlagert hat, seine Tätigkeit gegenüber der Nachrichtenagentur AP „wie das Schürfen nach Gold“.

M.H.