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02.03.18 / Allenstein verändert sich rasant / Zahlreiche Neubauten, Straßensanierungen, Grünanlagen: Die Stadt wächst in alle Richtungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-18 vom 02. März 2018

Allenstein verändert sich rasant
Zahlreiche Neubauten, Straßensanierungen, Grünanlagen: Die Stadt wächst in alle Richtungen
Dawid Kazanski

Jeder, der sich in Allenstein aufhält, übersieht nicht, dass sich die Woiwodschaftshauptstadt ständig verändert. Derzeit bestimmt neben zahlreichen Neubauten die Großbaustelle für das neue „Centaurus-Gebäude“ das Bild. 

Seit 2015 das neue Straßenbahnnetz in Betrieb genommen wurde und die Aufnahme des Linienverkehrs erfolgte, beobachtet man eine ständige Entwicklung der Stadt. Moderne Wohnblöcke schießen wie Pilze aus dem Erdboden und so breiten sich die bereits bestehenden Stadtbezirke weiter aus. 

Wo vor Kurzem noch ausschließlich Feldflächen brachlagen, entstehen immer neue Wohnsiedlungen. Beispiele dafür sind Teczowy Las, Przylesie oder der City Park. Somit verläuft das städtische Wachstum in jede Richtung, wobei sich der südliche Teil Allensteins, der auch als Schlafzimmer der Stadt bezeichnet wird und dank der Straßenbahnverbindung mit dem Zentrum gut verbunden ist, am stärksten entfaltet.  

Doch nicht nur neue Wohnhäuser befinden sich im Bau, sondern auch die Hauptverkehrsadern der Stadt und kleinere Straßen werden umgebaut und neu asphaltiert. Obwohl die Bauarbeiten lange andauerten und zu Staus führten, freute man sich im Endeffekt Mitte Dezember über die Öffnung der Wilhelmstraße [Pienieznegostraße], die nach fast neun Monaten Grundsanierung nun wieder befahrbar ist. Derzeit stockt der Autoverkehr wegen des Umbaus der Bahnhofstraße [Partyzantówstraße], aber es besteht kein Zweifel daran, dass die holprige Straße eine gründliche Modernisierung nötig hatte. 

Allenstein, das kein Industriezentrum ist, strebt die führende Rolle als Dienstleistungszentrum in der Region an. Das 2014 eröffnete Einkaufszentrum Galeria Warminska, in dem es auf einer Großfläche von 675 Quadratmetern 170 Geschäfte gibt, lockt sowohl Stadteinwohner als auch Touristen an. Die einzigartige gelöcherte Außenfassade des Kaufhauses erinnert an eine Honigwabe, und trotz ihres klobigen Baukörpers scheint sie sich in die Umgebung gut einzupassen. In der direkten Nähe dieses Objekts wird jetzt der Großbaumarkt Leroy Merlin errichtet. 

Die Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren investierte auch in die Renovierung des Stadtstrandes am Okulsee. Dank der 2015 durchgeführten Umgestaltung des Seeufers erhielt Allenstein ein modernes Erholungszentrum. Die bisherige Freizeitanlage erhielt ein Gebäude mit Konferenzräumen, eine Cafépassage, einen größeren Verleih von Segelbooten und anderen Wassersportgeräten, neue Stege, mehr Badestellen, zahlreiche Spielplätze sowie Strandvolleyballplätze. Diese Bauanstrengung wurde 2016 mit dem landesweiten Preis für die besten Investitionen in der Kategorie Modernisierungen ausgezeichnet.    

Was aber in aller Munde unter den Bewohnern Allensteins ist, ist die Entstehung eines riesigen Gebäudekomplexes, der Centaurus heißen wird. Mit den Arbeiten auf dem Bauplatz, der sich neben dem Planetarium befindet, hat man im Juli 2017 begonnen. Gegenwärtig werden auf der Großbaustelle die Fundamente gelegt. Im Verkaufsbüro des Bauträgers ist die multimediale Visualisierung des Objekts zu sehen, das sich imposant präsentiert. Bei seiner Fertigstellung, die für 2020 geplant ist, wird Centaurus das höchste Wohngebäude im ganzen südlichen Ostpreußen sein. Die spektakuläre Höhe von 55 Metern gewährleistet laut dem Plan zwei Türme, in denen insgesamt 172 Wohnungen und Appartements untergebracht werden.  Der höhere Turm wird 18-, der kleinere 17-stöckig sein. Wer hier eine Wohnung beziehen wird, kann von der eigenen Terrasse aus einen wunderschönen Blick auf das gesamte Stadtpanorama genießen. Die unteren Teile des Komplexes sind für ein Hotel, Büros, Geschäfte, Cafés und Restaurants vorgesehen. Der zentral gelegene Innenhof, zu dem sich die Wohnräume hin öffnen, soll als täglicher Treffpunkt für die Bewohner der entstehenden Immobilie und für Gäste fungieren. 

Naheliegenderweise kann sich nicht jeder das Wohnen hier leisten, der Preis für einen Quadratmeter Wohnfläche fängt bei zirka 1500 Euro an. Zwar kosten die hohen Standards nicht wenig, aber auf längere Sicht wird sich der Komfort lohnen, weil das Projekt von modernen Technologien profitieren wird, die Strom- und Wasserverbrauch reduzieren. Andrzej Kapuscik, ein bekannter Architekt, der seit 25 Jahren ein Projektbüro in Wien leitet und Ideengeber für Centaurus ist, zählt darauf, dass das neue Gebäude zu einem der Wahrzeichen der Stadt wird. 

Eines ist aber jetzt schon sicher: Bei seiner Vollendung wird das riesige Objekt die Skyline Alleinsteins dominieren.