Als der Alexander Humboldt Neuseelands gilt der Hesse Ernst Diefenbach. Ihm ist die nachweislich erste Besteigung des Mount Taranaki gelungen. Der spitzkegelförmige, inaktive Vulkan, der über den grünen Wiesen der neuseeländischen Nordinsel thront, ist ein wichtiges nationales Symbol des Staates. Nun übernimmt die neuseeländische Regierung mit acht Maori-Stämmen sogar die Vormundschaft für diesen Vulkan, der in dem Kinofilm „Last Samurai“ bereits als „Double“ für Japans Fuji fungierte. Wie schon dem Whanganui River wird ihm der Status einer Person mitsamt allen Rechten zuteil.
Von den Ureinwohnern, den Maoris, als Vorfahr und Familienmitglied betrachtet, ranken sich noch heute sagenhafte Geschichten um den Berg. Der Legende nach verlor der 2518 Meter hohe Felskoloss sein Herz an den Berg Pihanga, der Geliebten seines Rivalen, und musste an seinen heutigen Ort fliehen. Aus den Tränen des liebestrunkenen Berges bildete sich der Whanganui River.
Heute ist der Berg im Egmont Nationalpark ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. Auf Routen wie dem zwei- bis dreitägigen Pouakai Circuit können Pflanzen- und Vogelwelt auf dem Anstieg zur Spitze entdeckt werden. Zwischen Juni und Oktober bietet der Stratford Mountain Club an der Ostseite des Berges die Möglichkeit, sein Können im Ski- und Snowboardfahren zu beweisen. Tipp: In der Dawson Falls Mountain Lodge auf einen Kaffee einkehren und den spektakulären Ausblick auf die Weiten des Nationalparks genießen.