25.04.2024

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02.03.18 / Bürgern aus der Seele gesprochen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-18 vom 02. März 2018

Bürgern aus der Seele gesprochen

Gehört der Islam zu Deutschland?“, fragt der Orientalist und Islamkenner Alfred Schlicht in seinem neuesten Werk, das genau diesen Titel trägt. Damit weckt er Erwartungen, die am Ende enttäuscht werden, weil keine konkrete Antwort erfolgt. Dabei beginnt das Buch so furios: Selten einmal wagt es ein Autor, in derart ungeschminkter Form über die Schattenseiten des Islam und der muslimischen Mentalität zu berichten. 

Vieles, was Schlicht schreibt, spricht dem aufmerksamen Beobachter der aktuellen Verhältnisse aus der Seele. So zum Beispiel, wenn er das „Selbstmitleid“ der vielen „kleinen Versager“ und „gescheiterten Existenzen“ islamischen Glaubens kritisiert, die ständig über „Diskriminierung“ jammern. Oder wenn er die gebetsmühlenartig bemühte These in der Luft zerreißt, dass der Terror nichts mit dem „wahren Islam“ zu tun habe. Hier argumentiert er brillant und auf der Basis unbestreitbarer Fakten. Wozu auch gehört, Härte im Umgang mit größenwahnsinnigen Islamfunktionären und gewaltaffinen Steinzeitmuslimen anzumahnen. Insofern ist das Buch wärmstens zu empfehlen – der Rezensent hat selten eine bessere Bestandsaufnahme über den heutigen Zustand des Islam gelesen.

Allerdings kippt das Ganze dann im Schlusskapitel, weshalb der Eindruck entsteht, der Autor habe plötzlich Angst vor der eigenen Cou-rage bekommen. Trotz der Diagnose, dass Muslime über weite Strecken integrationsunwillig sind und in Parallelgesellschaften auf die Islamisierung der Bundesrepublik hinarbeiten, sieht Schlicht „eine wachsende Nähe zu unserem Werte- und Gesellschaftssystem“. Um dann vom „rechten Unterschichtenmob“ zu phantasieren, der Bomben vor Moscheen zünde und Asylbewerberheime in Brand setze – wobei wieder die üblichen Klischees von den „fremdenfeindlichen“ neuen Bun-desländern bemüht werden, in denen „die Grenze zwischen konservativen ‚Normalbürgern‘ und kriminellen Nazis verwischt zu werden droht“.

Ebenso verwundert der Optimismus im Hinblick auf die angebliche Reformierbarkeit des Islam 

– dieser steht im krassen Gegensatz zu all dem, was Schlicht in den ersten fünf Kapiteln seines Buches geschrieben hat. Und noch etwas stört gewaltig, nämlich die permanente Aufforderung, dass wir – die schon immer hier Lebenden – „bessere Integrationsarbeit“ leisten müssten. Nein, das müssen wir nicht: Die Muslime, welche aus den verschiedensten Gründen ins christlich-abendländisch geprägte Deutschland geströmt sind und von uns alimentiert werden, stehen in der Bringschuld, und sonst keiner! W.K.

Alfred Schlicht: „Gehört der Islam zu Deutschland? Anmerkungen zu einem schwierigen Verhältnis“, Orell Füssli Verlag, Zürich 2017, gebunden, 231 Seiten, 19,95 Euro