19.04.2024

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09.03.18 / Schauspieler und Politik / Viele ziehen gerne im Hintergrund die Fäden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-18 vom 09. März 2018

Schauspieler und Politik
Viele ziehen gerne im Hintergrund die Fäden
D.P.

Fast jedermann vermag heute wenigstens einige Namen längst verstorbener Schauspieler zu benennen. Doch dies war nicht immer so. Erst seit man die darstellerischen Leistungen eines Schauspielers auf Celluloid bannen und damit auch für nachfolgende Generationen noch erlebbar machen kann, hat diese Entwicklung eingesetzt. 

Neben der Verankerung der Namen und der Leistungen von Filmschauspielern im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft hat sich auch eine enorme Aufwertung des Status dieses Berufsstandes vollzogen. Zwar erfreuten sich die darstellenden Künste zu allen Zeiten einer großen Beliebtheit, jedoch zählten die Schauspieler selbst in der Regel zur untersten sozialen Schicht. Der private Verkehr mit ihnen galt lange als unschicklich. Lediglich im antiken Griechenland erfreuten sich Theaterschaffende einer gewissen Reputation. 

Spätestens mit dem Aufkommen des Tonfilms war das einstige Stigma des gesellschaftlichen Parias zumindest in den europäisch geprägten Staaten dann endgültig überwunden. Staatsmänner pflegten plötzlich öffentlichen Umgang mit bekannten Schauspielern und hofften, dass auf diese Weise etwas von deren Prestige auf sie abfärben möge. 

Während sich am Beginn dieser Entwicklung die Politik eher der Künstler bediente, nahmen Schauspieler ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunehmend das Heft des Handelns in die Hand und versuchten, selbst politischen Einfluss auszuüben. Besonders offen waren die Grenzen zwischen Politik und Schauspielerei in den USA, wo 1981 ein ehemaliger Leinwandcowboy in das Weiße Haus einzog. 

Doch Schauspieler wie Ronald Reagan oder Arnold Schwarzenegger sind eher die Ausnahme. Zum einen sind sie nach ihrer Filmkarriere direkt in politische Ämter eingerückt und zum anderen haben sie sich eher für konservative Positionen stark gemacht. Spätestens der Amtsantritt Donald Trumps hat jedoch deutlich gemacht, dass ein beachtlicher Teil prominenter Hollywood-Schauspieler sich vornehmlich dem linksliberalen Mainstream verschrieben hat und keine eigene politische Verantwortung übernehmen möchte.