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09.03.18 / Sex and Crime gab es schon im Jahre 1921

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-18 vom 09. März 2018

Sex and Crime gab es schon im Jahre 1921

Die angeblichen sexuellen Übergriffe des Filmproduzenten Harvey Weinstein sowie die von Schauspielern und Medien in der Folge losgetretene „MeToo“-Kampagne sind in der Geschichte Hollywoods nichts wirklich Neues. Schon 1921 wurde der damals sehr bekannte Stummfilmkünstler Roscoe Arbuckle beschuldigt, sich im Zuge einer Party an der Schauspielerin Victoria Rappe vergangen zu haben. Die 26-Jährige starb nur wenige Tage nach der Feier – angeblich an den Folgen eines sexuellen Missbrauchs. Dies behauptete zumindest ihre Freundin Maude Delmont, die Rappe zu der Party begleitet hatte. Als Arbuckle das von Delmont zunächst geforderte Schweigegeld nicht zahlen wollte, zeigte sie den Schauspieler an. Der Fall wurde von dem Bezirksstaatsanwalt Matthew Bradey dankbar aufgenommen, da dieser sich durch eine öffentlichkeitswirksame Anklage mehr Aufmerksamkeit für eine von ihm angestrebte politische Karriere erhoffte. 

Insgesamt dreimal musste sich ein Gericht mit dem Fall befassen. Für eine Verurteilung Arbuckles reichten die Beweise letztlich nicht aus. In dem Prozess wurde jedoch offenbar, dass Rappe seit ihrem 16. Lebensjahr bereits mehrfach illegale Abtreibungen hatte vornehmen lassen. Die letzte davon nur wenige Tage vor ihrem Tod. Zudem hatte sie ein erhebliches Alkoholproblem.D.P.