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09.03.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-18 vom 09. März 2018

Leserforum

Die Politik gibt den Bundeswehrsoldaten keine Rückendeckung

Zu: Wurzeln gekappt (Nr. 8)

Dank und Hochachtung Herrn Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof. Seine Betrachtung über den Entwurf zum Traditionserlass der Bundeswehr wird sicher einen großen Kreis zustimmender Leser finden. Auch in Kreisen aktiver Offizierspersönlichkeiten bis in das zuständige Ministerium dürfte Zustimmung sicher sein. Das Bild unserer Armee wäre zuversichtlicher, wenn das Foto eine Persönlichkeit präsentieren könnte, die zum Beispiel der des Generalmajors entspräche.

Die Wurzeln unserer deutschen Militärtraditionen sind spätestens seit den 1968er Jahren im Absterben. Ein ausufernder Individualismus begann alles abzulehnen (mit Rückenwind von vielen Parteien), was nach Tugenden – besonders preußischen – aussah. Ein Freiheitsheld konnte sich jeder nennen, der sich keinem Befehl, keiner Pflicht (auch nicht der „zivilen Pflicht“), keinen Vorschriften beugen wollte. Unaufhaltsam gerieten viele Zeitgenossen in eine profillose (Volks-)Masse, die nur das als lebenswert erachtet, was sich durch Beliebigkeiten (salonfähiger Egoismus) bewerkstelligen lassen kann. Heimatliebe, Kameradschaft und Opferbereitschaft werden eher einer nationalsozialistischen Gesinnung zugeordnet – auch im zivilen Leben. 

Rückhalt („den Rücken stärken“) erfahren unsere Soldaten in sehr geringer Weise durch ihr eigenes Volk. Eine ideelle Zurüstung gibt es also kaum – und die Ausrüstung ist ja auch nicht optimal einsatzfähig. Ob eventuell gute Gehälter Motivation „aufbessern“, ist sehr fraglich. So auch die alte Frage, ob wir denn ein ausgesprochenes Feindbild benötigen – das rechtfertigt vielleicht Imponiergehabe an Russlands West-Grenze.

Wurzeln gekappt – was macht aber tragfähig, was stärkt einen Soldaten, ja, einem Volk den Rücken? Die Erkenntnisse des Herrn Generalmajor mögen beste Impulse zum Nachdenken sein.

Nun ist auch bekannt, dass das russische Volk schon immer zu seiner Armee eine andere Haltung hatte und hat. Man litt in den Familien mit den Wehrpflichtigen, war aber damit nicht gegen das Heer. Die Zahl der Wehrdienstverweigerer ist gering. Bemerkenswert erscheint mir, dass allsonntäglich (und zu anderen Anlässen) die russisch-orthodoxe Christenheit in der Göttlichen Liturgie (Chrysostomos-Liturgie) schon immer betet: „Für unser von Gott behütetes Land, für seine Regierung und sein Heer.“ In Russland überdauerten viele Traditionen auch die Zeit bolschewistischer Diktatur. Die Leidensfähigkeit ist sicher eine Tragkraft – die Tradition aber auch.

In unserem Land werden Sprüche wie „Soldaten sind Mörder“ geduldet. Unter Beifall darf gesagt werden, dass mit preußischen Tugenden ein KZ verwaltet werden könne. Nennenswerte Proteste seitens der deutschen Regierung blieben aus. Vielleicht sind es diese Tugenden (in unserer guten Tradition), die unser Land retten könnten. Vorerst gilt jedoch die Tatsache: Gekappte Wurzeln führen zum Absterben – im militärischen wie auch im zivilen Lebensbereich.

Abschließend allen am Erscheinen der Preußischen Allgemeinen Zeitung Mitwirkenden: Dank für die vielen klaren, deutlichen Gedanken in einer Zeit ethischer und politischer Desorientierung. 

Möge die entsprechende Geisteshaltung die gekappten Wurzeln doch noch beleben. Hoffen wir so auf ein blühendes Deutschland, das sich mit Anstand, Selbstbewusstsein und Friedensliebe als deutsches Land in der Welt behaupten kann. Gott schütze unser Volk und Heer. 

Hartmut Kreide, Herrnhut






Undemokratisch

Zu: Kevin ist nicht allein zuhaus (Nr. 4)

Eine dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) angeschlossene norddeutsche Tageszeitung frohlockte kürzlich mit der Überschrift: „SPD – Parteibücher erstaunlich beliebt“. Da 440000 Mitglieder der Partei am Ende über den Koalitionsvertrag mit den Unionsparteien abstimmen müssen, hat man um Groko-kritische Mitglieder geworben. Ich halte dieses Verfahren für äußerst bedenklich, für undemokratisch sogar. 

Millionen Wähler haben am 24. September 2017 mit ihrem Votum entschieden. Über 700 Abgeordnete haben nun das Volk zu vertreten. Diesbezüglich ist ein SPD-Ortsverein überhaupt nicht wichtig. Genossen, der Wähler hatte doch schon gesprochen.

Karl-Heinz Rieger, Kiel






Paradies Schweiz

Zu: Von der CIA protegiert (Nr. 5)

Man konnte in den 50er Jahren lesen, die US-Gewerkschaften hätten den deutschen Gewerkschaftern beigebracht, die Arbeiter seien mit Lohnerhöhungen nur dann zufrieden, wenn sie diese durch Streik erkämpfen.

Dass es auch anders geht, sehen wir in der Schweiz. Dort sind die Gewerkschaften so vernünftig, dass man Lohnstreitigkeiten gleich durch Verhandlungen und ohne vorherigen Streik löst. Wann war dort der letzte Streik? Vor zehn, 20, 30, 40 oder 50 Jahren? Aber trotzdem verdienen die Schweizer offensichtlich nicht schlecht.

Dr. Werner Kurz, Wien






Peinlich für Kirche

Zu: AfD-Politiker wurde Moslem (Nr. 5)

Der schwer nachvollziehbare Schritt eines AfD-Mitgliedes im Land Brandenburg, den moslemischen Glauben anzunehmen, ist nicht in erster Linie eine Peinlichkeit der betroffenen Partei. Es ist vielmehr eine Peinlichkeit der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der Mann war bislang aktiv im Gemeindekirchenrat tätig, und seine Frau arbeitet in einem evangelischen Kindergarten. Der „Bild“ gegenüber begründete der Betroffene seinen Schritt, Moslem zu werden, mit der von der Kirche geförderten „Ehe für alle“ und der Teilnahme von evangelischen Pfarrern am Christopher Street Day.

Henrik Schulze, Jüterbog






Die heilende Wirkung »Effektiver Mikroorganismen«

Zu: Ein Planet namens Erde (Nr. 1) 

Die Autorin weist das Wirken von Mikroorganismen nach Umweltkatastrophen nach. Folglich können wir uns diese für uns nutzbar machen, da sie überall bei hohen und niedrigen Temperaturen zu finden sind. Leider wird nicht erforscht, auf welchen Gebieten Mikroorganismen der Menschheit dienen können. 

Seit einigen Jahren benutze ich „Effektive Mikroorganismen“ (EM), um Küchen- und Gartenabfälle zu wertvollem Humus zu verfermentieren. Bei der EM – in Deutschland seit zirka 30 Jahren bekannt – handelt es sich um nützliche Mikroorganismen, die der japanische Professor Higa („Eine Revolution zur Rettung der Erde“) zusammengestellt hat. 

Mit EM wird sogar die Bucht von Tokio gereinigt. Entsprechend könnten Flüsse mit EM in Deutschland gereinigt werden, aber das wollen deutsche Behörden nicht. Für die Renaturierung der Emscher werden viele Millionen unnötig für Kläranlagen ausgegeben, und alle Bürger entlang des Flusses müssen zahlen. 

Nach dem Reaktorunglück in Fukushima suchte der Landwirt Takizawa nach Methoden, die Radioaktivität auf seinen Feldern zu reduzieren, um das Heu für seine Kühe wieder selbst herstellen zu können. Ab 2012 begann er, einen Teil der Gülle und des Mists mit dem sogenannten EMa-Verfahren  zu behandeln und verglich die Radioaktivität der Erde von behandelten Parzellen mit jenen der unbehandelten Parzellen. Die Werte der EMa-Parzellen schlössen dabei weit tiefer ab als die anderen. Auch die Werte der Mahd für sein Heu waren auf den EMa-behandelten Parzellen sehr viel besser. 

Auf der Cozmo-Farm verweigerten die Herren Imaizumi und Yonekura die Abtragung der obersten Erdschicht und behandelten ihr Anwesen stattdessen mit 2000 Liter EMa pro Woche mittels Feuerwehrspritzen. Auf diese Weise konnten sie die Radioaktivität innerhalb von zwei Monaten reduzieren. Auch 2012 fuhren sie fort, ihr Anwesen und den Wald an ihrer Straße mit 10000 bis 12000 Litern EMa dreimal pro Woche zu besprühen. Nach der behördlichen Dekontamination bei einigen Nachbarn werden deren Werte mit jenen der Cozmo-Farm verglichen. Dabei erwies sich die Maßnahme mit EMa als doppelt so effektiv, und die Radioaktivität reduzierte sich auf zirka die Hälfte der Vergleichswerte. 

Mit Schadstoffen belastete Böden könnten auch in Deutschland mit EM behandelt werden. Aber da machen die Behörden nicht mit. EM wird in vielen Ländern in der Landwirtschaft eingesetzt, hier aber nur in wenigen Betrieben. Doch darüber wird nur sehr selten berichtet.

Alfred Tegethoff, Recklinghausen






Untaten als Maßstab der Traditionspflege sollten auch für andere Nationen gelten

Zu: Wurzeln gekappt (Nr. 8)

Um eine Tradition zu pflegen, ist Voraussetzung, dass man sich dieser überhaupt bewusst wird. Unter Bewusstsein verstehen wir die Fähigkeit, mit dem Verstand und den Sinnen die Umwelt zu erkennen und zu verarbeiten.

Welche Faktoren beeinflussen nun diese Fähigkeit in unserer Gegenwart? Es ist die klare Erkenntnis, dass der Sieger des Krieges unsere Geschichte schreibt und damit den festen Rahmen vorgegeben hat, wie die zu pflegende Tradition diesem Rahmen zu entsprechen hat. Um es mit Wolfgang Schäuble zu sagen: „Deutschland war seit 1945 zu keinem Zeitpunkt souverän!“

Wie hündisch geknebelt wir (als deutsches Volk) nach dem verlorenen Krieg auf dieses Weltbild zugeschnitten worden sind und weiterhin getrimmt werden, wird jedem, der nicht durch übermäßigen Konsum und Leitbilder aus der Mainstreampresse halbwegs verblödet in die Welt schaut, in heutigen Tagen in diesem unserem Lande immer klarer. Dies besonders unter dem Blickwinkel der neuen Zensur, der sogenannten „political correctness“ und dem damit einhergehenden Netzwerkdurchsetzunggesetzes. 

Unser schulischer Geschichtsunterricht endete in der Vergangenheit folgerichtig meist mit der Entstehung der Weimarer Republik, weil unsere Lehrer bis zu diesem Zeitpunkt wertefrei unterrichten konnten. Im Unterricht weiter fortzuschreiten hätte die Gefahr bedeutet, sich in Aussagen über das NS-System zu verfangen und so möglicherweise den Boden der „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ zu verlassen, mit allen sich daran knüpfenden beamtenrechtlichen Folgen. 

Wir sind also alle gründlich umerzogen worden und wissen heute, welche ungeheure Schuld nur die Deutschen auf sich geladen haben und dass sie dieser Schuld gehorchend bis ins dritte oder ins vierte Glied (ein Ende ist nicht absehbar) Ersatz zu leisten haben. Wehe dem Besiegten.

Millionen Tote klagen an. Leider nur die Deutschen. Die Frage, wer Auslöser dieser größten aller menschlichen Miseren war, stellen wir nicht und dürfen wir auch nicht stellen, denn dazu sind wir als Besiegte nicht berechtigt, und die deutsche Schuld ist durch die Siegerjustiz in Nürnberg festgestellt. Aber auch die Sieger stellen sich diese Frage nicht ehrlich, denn dann müssten sie eingestehen, dass sie bereits vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 einen Pakt mit einem Massenmörder (Josef Stalin) eingingen, der schon zirka fünf Millionen Ukrainer und ungezählte Opfer im eigenen Volk durch Säuberungsaktionen auf seinem Schuldkonto verbuchen durfte. Dieser hochgerüstete und (nicht demokratisch legitimierte und durch einen Umsturz 1917 an die Macht gelangte) „edle Waffenbruder“ war also den letztlichen Siegern als Partner genehm.

Gemäß dem Beistandspakt für Polen hätte man eigentlich auch Stalin den Krieg erklären müssen, denn er teilte sich mit dem Verbrecher Hitler das eroberte Polen. Wir haben es hier (sehr verkürzt dargestellt) somit mit zwei Verbrechern zu tun, die sich des Werkzeugs „Militär“ zur Durchsetzung ihrer Untaten bedienten. 

Während Russland (und andere Sieger des Krieges) militärische Traditionen in bester Art und Weise pflegt, wird bis in die Gegenwart durch die politische Führung beim Verlierer Deutschland in militärischen Kreisen immer noch (im Wege des vorauseilenden Gehorsams) Böses vermutet oder latent unterstellt.

Die Opfer des Massakers von Katyn oder bei der Eroberung Ostpreußens, begangen durch die Rote Armee, finden als Kriegsverbrechen genauso wenig Beachtung wie die Ermordung von zivilen Opfern durch alliierten Bombenterror oder die durch Hunger und Epidemien in den Rheinwiesenlagern zu Tode gekommenen zirka eine Million deutscher Kriegsgefangener nach dem 

8. Mai 1945, also nach der bedingungslosen Kapitulation. 

Wenn wir Untaten als Maßstab für die Neuauflage der Traditionspflege nehmen, so müsste unsere inzwischen so europäisch und global aufgestellte Politik diese auch bei unseren jetzigen Verbündeten anmahnen, da doch bei jedem Staatsbesuch in nicht demokratisch geführten Ländern die Menschenrechte so gern angemahnt werden. Ungeachtet aller einer Tradition entgegenstehender Argumente darf sicherlich festgestellt werden, dass in Kriegen andere Regeln gelten als zu Friedenszeiten. Davor kann auch jede vereinbarte Landkriegsordnung offenbar nicht schützen. 

Die Ableistung einer Wehrpflicht ist in allen Nationen (sofern kein Berufsheer vorhanden ist) grundsätzlich Verpflichtung aller Staatsbürger. Hierzulande hat in besonderem Maße die preußische Militärgestaltung in Deutschland maßgeblichen Einfluss. Die abzuleistende Dienstzeit wurde nicht ohne Grund als „Schule der Nation“ bezeichnet, und so manchem bis dahin zaghaften Jüngling wurde hier der „aufrechte Gang in preußischen Tugenden“ beigebracht. 

Dieser Dienst (oder zivile Ersatzdienst) sollte gerade in heutigen Tagen in der Lage sein, junge Staatsbürger im demokratischen Sinne zu formen, sie im staatsbürgerkundlichen Unterricht auf erforderliche Verteidigungsbemühen und -erfordernisse vorzubereiten und in ihnen eine innere Überzeugung von dessen Notwendigkeit zu veranlagen. 

Wenn aber eine überlange, im Amt verbrauchte Regierung einem aalglatten Schnellschwätzer mit falschem Doktortitel für eine sehr verkürzte Amtszeit das Verteidigungsministerium überlässt und ihm die Abschaffung der Wehrpflicht erlaubt, wird auch der dümmste Rekrut unschwer erkennen, dass etwas faul ist in diesem Staat und dass er ein Risiko, wie es alle Soldaten mit ihrem Fahneneid auf sich nehmen, tunlichst vermeiden sollte. 

Rudolf Neumann, Ahrensburg