Die Erkältungssaison, die gerade ihrem Höhepunkt erreicht hat, lässt die Nachfrage nach einem tropischen Knollengewächs stark anwachsen. Ingwer wird von der Heilmedizin gerne mal bei grippalen Infekten verordnet. Die Ingwer-Wurzel enthält entzündungshemmende Stoffe, die auch gegen Rheuma und Muskelschmerzen helfen sollen. Um an die vielseitigen Heilkräfte der Knolle zu erinnern, ist Ingwer zur Heilpflanze des Jahres 2018 gekürt worden.
Das schon seit dem Altertum in Europa als scharfes Küchengewürz und Arzneipflanze bekannte Gewächs stammt ursprünglich aus Südostasien. Der botanische lateinische Name lautet „Zingiber officinale“. Die Pflanze benötigt tropisches oder subtropisches Klima um zu wachsen. Heute kommt Ingwer kaum noch wild in der Natur vor. Er wird in Sri Lanka, Indonesien, China, Indien, Japan oder Australien sowie in Afrika und Südamerika auch für den Export angebaut. Man behauptet, dass der Ingwer aus Jamaika das feinste Aroma haben soll. Die Ingwerpflanze bildet genau wie Bananenstauden keinen holzigen Stamm, sondern eine Staude. Die schilfartigen Blätter werden manchmal 1,5 Meter lang. Die Pflanze hat gelblich-rote Blüten an einem Spross. Ihre Wurzeln sind knollenartig verdickt und bilden einen Wurzelstock. Diesen, kurz nach der Blüte ausgegraben, nutzt man als Gewürz. Die Knolle steckt voller Scharfstoffe. Ursache dafür ist der Stoff Gingerol, der in der Wurzelknolle enthalten ist.
In Asien wird Ingwer schon lange als Heilpflanze verwendet. Als Tee gegen Erkältung ist das aus ätherischen Ölen bestehende Ingwer-Rhizom, wie der Wurzelstock genannt wird, genauso wirksam wie als Pulver gegen Reisekrankheiten, Schmerzen oder Verdauungsbeschwerden.
Aber die vielen Inhaltsstoffe des Ingwers sind nicht nur gesund, sondern auch lecker. Wer gerne asiatisch essen geht, wird häufig mit Ingwer gewürzte Speisen bekommen. Man findet ihn auch in Marmeladen, Getränken und Süßigkeiten. Kuchen, Ketchup, ja sogar Wurst wird manchmal mit Ingwer gewürzt. Wer einmal auf ein rohes Stück Ingwerwurzel gebissen hat, der weiß, wie scharf die Knolle ist.