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16.03.18 / Schweiger und Plapperer / Studie zum Kommunikationsverhalten der Bundesministerien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-18 vom 16. März 2018

Schweiger und Plapperer
Studie zum Kommunikationsverhalten der Bundesministerien
PM/J.H.

Wie kommunikativ sind eigentlich die deutschen Bundesministerien? Dieser Frage ist die Berliner Kommunikationsagentur Tonka Communications nachgegangen. Für ihre Analyse hat sie die die Veröffentlichungs-Frequenz von Pressemitteilungen der deutschen Bundesministerien im Jahr 2017 ermittelt. Pressemitteilungen sind das meistgenutzte Instrument der Öffentlichkeitsarbeit und das entscheidende Bindeglied zwischen Informationsanbietern und Informationsverwertern. Sie vermitteln kurz und prägnant die wesentlichen Fakten und Erklärungen zu einem bestimmten aktuellen Ereignis und enthalten eine verständliche Kernbotschaft sowie angemessene vertiefende Informationen. Gibt es indes keinen aktuellen Anlass für eine Pressemitteilung, sollte sie unterbleiben.

Für die Analyse wurde die Pressemitteilung als Untersuchungsgegenstand gewählt, weil sie das einzige Format unter allen Veröffentlichungen ist, das von sämtlichen Bundesministerien eingesetzt wird. Nicht berücksichtigt wurde bei der Analyse der Pressebereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, da er nur bis Juni des letzten Jahres gepflegt wurde.

Der Studie zufolge hat das Bundesministerium für Umwelt, Natur, Bau und Reaktorschutz im letzten Jahr die meisten Pressemitteilungen aller deutschen Ministerien veröffentlicht. Mit insgesamt 391 Pressemitteilungen stellte es der Öffentlichkeit 25 Pressemitteilungen mehr zur Verfügung als das zweitplatzierte Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Das Auswärtige Amt veröffentlichte 2017 mit nur zwei Pressemitteilungen zwar die wenigsten aller Ministerien, allerdings lag der Fokus im Pressebereich des Auswärtigen Amtes wohl eher auf Artikeln, Interviews und Reden, die allesamt vergleichsweise häufig publiziert wurden. Ähnlich nied­rig fiel die Frequenz der Veröffentlichung von Pressemitteilungen des Bundesministeriums der Verteidigung aus: Nur 14 Pressemitteilungen, in unterschiedlichen Formaten, publizierte es im letzten Jahr. Das bildet den zweitnied­rigsten Wert der Analyse.

Das Umweltministerium veröffentlichte nicht nur die meisten Pressemitteilungen, sondern in der Summe sogar mehr als die Ministerien für Arbeit und Soziales, Gesundheit, Verteidigung, Inneres, Justiz und Verbraucherschutz, Finanzen sowie das Auswärtige Amt zusammen. Im Mittelfeld des Rankings landen die Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit 138 Pressemitteilungen, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 139 sowie das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit169 Pressemitteilungen.

Während der tendenziell nachrichtenärmeren Zeit zwischen Ende Mai und Anfang September erhöhten die Ministerien ihre Presse-Frequenz sogar anstatt sie zu verringern: Im Juni publizierten alle Ministerien mit insgesamt 233 Pressemitteilungen mehr als in jedem anderen Monat. Im Juli und August – also während der parlamentarischen Sommerpause – sank die Frequenz zwar auf 141 beziehungsweise 115 Pressemitteilungen pro Monat, allerdings veröffentlichten die Ministerien immer noch mehr als im Oktober, November oder Dezember.

Als beliebtesten Wochentag für die Veröffentlichung einer Pressemitteilung wählten die Bundesministerien den Mittwoch mit 420 Pressemitteilungen, gefolgt von Freitag mit 337 und Donnerstag mit 316 Pressemitteilungen. Am seltensten hingegen publizierten die Ministerien Meldungen an einem Sonnabend (25 Pressemitteilungen) oder Sonntag (zehn Pressemitteilungen).