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16.03.18 / Europas Armenhaus / Zehn Jahre Unabhängigkeit haben dem Kosovo wenig gebracht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-18 vom 16. März 2018

Europas Armenhaus
Zehn Jahre Unabhängigkeit haben dem Kosovo wenig gebracht
Bodo Bost

Während Serbien der Europäischen Union schon 2025 beitreten könnte, dümpelt das Kosovo vor sich hin. Die Kosovaren sind die letzten Menschen in Ex-Jugoslawien, die noch immer nicht visafrei in den Schengenraum reisen dürfen. Dies ist vor allem der fehlenden Kompromissbereitschaft der kosowarischen Regierung zuzuschreiben. 

Der ehremalige Rebellenführer Hashim Thaci, von 2008 bis 2014 erster Ministerpräsident der Republik Kosovo und seit 2016 deren Präsident, konnte das Land bislang nicht stabilisieren. Die Arbeitslosenquoten bewegt sich zwischen 40 und 70 Prozent und ist damit die mit Abstand höchste in Europa. Vom wirtschaftlichen Aufschwung in den Nachbarländern Albanien und Serbien kann das Armenhaus Europas nicht profitieren, weil es von unfähigen und korrupten Politikern verwaltet wird. Ohne die Finanzspritzen der Auslandskosovaren wäre der junge Staat noch weniger überlebensfähig. 

Hatten zu Zeiten Jugoslawiens das Kosovo noch 30 Prozent der Bevölkerung nichtalbanische Wurzeln, sind es heute keine zehn Prozent mehr. Selbst viele Albaner verlassen das Kosovo  Die einzigen Zuwanderer, die das jüngste Land Europas hat, sind salafistische Prediger aus dem Nahen Osten und deren Familienanhänge, die das jahrzehntelang atheistisch regierte Land in rasantem Tempo wieder auf islamischen Vordermann gebracht haben und für das Zurschaustellen von Symbolen des Islams wie volle Bärte und lange Gewänder für Männer sowie Kopftücher und Schleier für Frauen sogar harte Dollars bezahlen. Für die Nato und die EU besteht die reale Gefahr, dass sie den Kosovo von der serbischen Fremdherrschaft mit Waffengewalt befreit haben, um ihn nun an die Saudis und deren Hintermänner aus Ankara zu verlieren. Zurzeit ist nämlich der Islam das Einzige, was im Kosovo wächst. Nicht umsonst war der Täter beim ersten tödlichen islamischen Anschlag in Deutschland, 2011 in Frankfurt auf US-Soldaten verübt, ein Kosovare. Da hilft es wenig, dass die indische Ordensschwester und Missionarin Mutter Teresa albanischer Abstammung war und im vergangenen Jahr eine neue katholische Kathedrale in Pristina eingeweiht wurde. 

Die Unabhängigkeit des Kosovo ist ein Produkt der NATO-Intervention von 1998/99, welche die serbische Vorherrschaft im Kosovo mit Gewalt beendete, ohne eine Perspektive für das Land für die Zeit danach zu bieten. Alle Parteien, die sich unter NATO-Druck bildeten, gingen aus den ehemaligen Kampffraktionen der albanischen UCK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës, Befreiungsarmee des Kosovo) hervor. Entsprechend korrupt und sogar verbrecherisch sind die Strukturen bis heute geblieben. Das Kosovo wurde zu einem Protektorat der Vereinten Nationen. Eine UN-Mission begann das Land zu verwalten. Mit der UNO und der NATO kamen Prostitution, Frauenhandel und Drogen ins Land und verstärkten das ohnehin schon vorhandene Gewaltpotenzial. Die UN-Verwaltung selbst hat die Kriminalität im Land mit produziert. Hunderte von Millionen Euro internationaler Hilfsgelder schufen viele der kriminellen Strukturen, die das Land heute immer mehr beherrschen. Das von der NATO und der EU in das Land hineingetragene Projekt eines multikulturellen und multireligiösen Staates hat sich unter den Augen der westlichen Institutionen in Prishtina faktisch aufgelöst.