20.04.2024

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23.03.18 / Manuel Ruoff: / Kreativ

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-18 vom 23. März 2018

Manuel Ruoff:
Kreativ

Die Protektionisten dies- und jenseits des Atlantiks drohen triumphieren zu können. Nachdem US-Präsident Donald Trump Strafzölle gegen die Europäische Union verhängen will, bereitet die EU eifrig Gegenzölle vor. Es besteht die akute Gefahr einer Eskalation, eines Hochschaukelns der Zölle, an deren Ende der Exportweltmeister Deutschland als der größte Verlierer dastehen würde.

Dabei hat Trump selber indirekt einen Ausweg gewiesen. Aus Mangel an Sünden wider das Freihandelsprinzip, die er der EU zur Rechtfertigung von Strafzöllen vorwerfen könnte, verweist er auf das Ausbleiben kräftiger Erhöhungen der Militärausgaben der Europäer, von denen sein Land als weltweit größter Rüstungsexporteur kräftig profitieren würde. Er macht also das ganz große Fass auf beim Verrechnen von Geben und Nehmen. 

Warum sollte die EU das nicht auch tun? Schließlich vermindert die EU im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen den Handel mit Russland ausschließlich aus Rücksicht auf die Führungsmacht der westlichen Welt. Warum sollte man da nicht auf Wirtschaftssanktionen der USA gegen einen selbst als Gegen- oder Strafmaßnahme mit der Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen den US-amerikanischen Rivalen Russland reagieren?

Das wäre einmal eine kreative Reaktion und passende Antwort auf die Errichtung eines Hemmnisses im Welthandel: nicht die Errichtung eines eigenen, neuen  Hemmnisses, sondern die Beseitigung eines bereits bestehenden. Eine ideale Möglichkeit, sowohl dem freien Welthandel zu dienen als auch einen Verstoß gegen diesen zu bestrafen.

(siehe auch Seite 7)