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23.03.18 / Engagement mit Tradition / Vor dem »Krieg gegen den Terror« war der Kalte Krieg der Grund

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-18 vom 23. März 2018

Engagement mit Tradition
Vor dem »Krieg gegen den Terror« war der Kalte Krieg der Grund
F.L.

Afrika ist nicht erst seit Beginn des sogenannten Krieges gegen den Terror und die weltweite Auseinandersetzung mit dem militanten Islam Arena für US-amerikanische Einflussnahme. Heute geht es darum, den Aktionen einer wachsenden Zahl bewaffneter Gruppen entgegenzuwirken sowie dem wachsenden politischen und wirtschaftlichen Gewicht Chinas zu begegnen. Zu Zeiten des Kalten Krieges war der Hauptgegner die Sowjetunion, die jenen neuen Staaten Entwicklungs- und Militärhilfe bot, die sich sozialistisch ausrichteten. 

Ein frühes Beispiel dafür sind die CIA-Aktivitäten während der Kongo-Krise zwischen 1960 und 1962. Der erste gewählte Premier des Landes war Patrice Lumumba, der schon die Bewegung für die Unabhängigkeit von der belgischen Kolonialmacht angeführt hatte. Er orientierte sich eher an der Sowjetunion und war dadurch den USA ein Dorn im Auge. Also unterstützte die CIA die Opposition gegen Lumumba, was zur kurzzeitigen Sezession der rohstoffreichen Provinz Katanga und zur Ermordung Lumumbas führte. Am Ende setzte sich der westlich orientierte Diktator Mobutu Sese Seko durch, der bis 1997 an der Macht blieb. 

Ein anderes Beispiel ist der rund 30 Jahre dauernde Bürgerkrieg in der früheren portugiesischen Kolonie Angola. Der hatte 1974 mit der sogenannten Nelkenrevolution in Portugal begonnen, als die neue Regierung des iberischen Staates dessen Kolonien in die Unabhängigkeit entließ. In Angola kämpften drei Befreiungsorganisationen um die Macht. Die sozialistisch orientierte MPLA setzte sich durch, aber die bis zum Ende des Kalten Krieges vom Westen unterstützte UNITA beendete den Kampf erst 2002. Die verdeckte CIA-Hilfe wurde dabei primär über den Kongo beziehungsweise die Republik Zaire abgewickelt. Während Angola sich mittlerweile von den Auswirkungen des Bürgerkrieges erholt, ist im Kongo bis heute kein dauerhafter Friede eingekehrt. Mit dem Beginn des sogenannten Krieges gegen den Terror haben die USA ihre verdeckten Operationen in Afrika wieder ausgeweitet.