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23.03.18 / Das Odersilber / Münzschatz von Lebus jetzt in Wustrau

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-18 vom 23. März 2018

Das Odersilber
Münzschatz von Lebus jetzt in Wustrau

Der Fund von 2300 Silbermünzen war die große archäologische Sensation des Jahres 2015 in der im Oderland gelegenen Kleinstadt Lebus. Jetzt kann die Öffentlichkeit diesen Schatz im Brandenburg-Preußen Museum von Wustrau bewundern. Die Ausstellung „Germania Slavica und der Lebuser Silberschatz“ erlaubt bis zum 16. September mit beeindruckenden Exponaten interessante Einblicke in die frühe brandenburgische Geschichte.

Erstaunliche Erkenntnis: Selbst die ganz frühen Einwohner Brandenburgs waren Einwanderer. Die Slawen, deren Nachkommen die noch heute im Spreewald und in der Lausitz lebenden Sorben sind, wanderten erst im 6. und 7. Jahrhundert aus dem Osten hierher ein. 300 Jahre später drangen die christlichen Eroberer aus dem Westen ein. Nachdem das Schwert ruhte, entstand hier eine Kultur, deren Wohlstand daher rührte, dass ihre Wurzeln und Verbindungen ebenso weit nach Westen wie nach Osten reichten.

Großartiger Ausweis dafür ist der Lebuser Silberschatz: Lebus liegt an einer Oderfurt und war lange vor dem nahen Frankfurt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, Markt und polnischer Bischofssitz. Hier vergrub ein Bürger im 11. Jahrhundert in einem slawischen Tongefäß über 2000 sächsische und magdeburgische Silbermünzen. Vor drei Jahren wurden sie gefunden. 

Gezeigt wird auch eine der wohl berühmtesten Kunstfälschungen der preußischen Ge­schichte: acht der sogenannten „Prillwitzer Idole“. Erst 1850 wurden diese angeblich slawischen Götterfiguren als Fälschung aus der friderizianischen Zeit entlarvt. In einem eigens gestalteten Bereich können Besucher Mu­seumsrepliken sogar anfassen und ausprobieren. tws/BPM


Das Museum in der Eichenallee 7a, 16818 Wustrau, ist bis Ende März von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr und ab April bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 

5 Euro. Internet: www.brandenburg-preussen-museum.de