18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
23.03.18 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-18 vom 23. März 2018

MEINUNGEN

Der neue Bundesinnenminister Horst Seehofer revidiert in der „Bild“-Zeitung (16. März) die umstrittene Ansicht des Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff, wonach der Islam zu Deutschland gehöre:

„Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt. Dazu gehören der freie Sonntag, kirchliche Feiertage und Rituale wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Die bei uns lebenden Muslime gehören aber selbstverständlich zu Deutschland. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Traditionen und Gebräuche aufgeben.“





Henryk M. Broder macht in der „Welt“ (20. März) die „Zugehörigkeit“ des Islam an einer einfachen Frage fest:

„Die Frage, die unbeantwortet im Raum steht, lautet: Ist der Islam eine Religion wie das Christentum oder das Judentum, der man beitreten und die man verlassen, über die man sich lustig machen kann, die sich mit anderen Religionen arrangiert, oder eben eine Ideologie wie der Kommunismus und der Faschismus, die ihre Überlegenheit demonstrieren und anderen aufzwingen will.“





Rainer Zitelmann warnt in „Tichys Einblick“ (19. März) davor, die Finanz- und Eurokrise für überwunden zu halten:

„In den meisten Medien lesen wir sogar über die Finanz- und Eurokrise in der Vergangenheitsform, so als ob wir diese hinter uns hätten. Angesichts der Nullzinspolitik und der Anleihekäufe ist das so, als würde man einen Heroinabhängigen für geheilt erklären, weil er nach regelmäßigen Methadongaben nicht mehr zittert.“





Der Schriftsteller Reiner Kunze lästert in der „Deutschen Sprachwelt“ (Ausgabe Frühling 2018) über den Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesregierung, Kristin Rose-Möhring, im Text der Nationalhymne das Wort „brüderlich“ durch „couragiert“ zu ersetzen:

„Extrem ausgrenzende Wörter wie ,brüderlich‘ sind zutiefst frauenfeindlich und müssen selbstverständlich getilgt werden. Nur wären dann auch ,frauenfeindliche‘ Werke wie Fried­rich Schillers ,Ode an die Freude‘, in der ,alle Menschen ... Brüder‘ werden, aus dem multikulturellen Gedächtnis zu eliminieren ... Ganz zu schweigen vom frauenfeindlichsten Wort der deutschen Sprache, dem Wort ,Verstand‘, das es ein für allemal zu löschen gälte, denn nach dem grammatischen Geschlecht ist es ausschließlich männlich.“





Der Philosoph Rüdiger Safranski verurteilt im Gespräch mit dem „Spiegel“ (17. März) den hetzerischen Gebrauch des „Nazi“-Vorwurfs:

„Man merkt offenbar gar nicht mehr, dass jemanden als ,Nazi‘ zu bezeichnen, der es nicht ist, die schlimmste denkbare Verleumdung und damit Hetze ist ... Ich warne vor den Gleichsetzungsdelirien: konservativ gleich rechts gleich rechtsextrem gleich Nazi. Das ist verantwortungslos ... Wie wenig Ahnung muss man vom Nationalsozialismus haben, wenn man ständig die Nazikeule schwingt?“