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30.03.18 / BdV-Spitze tagte im Landtag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-18 vom 30. März 2018

BdV-Spitze tagte im Landtag
PM/J.H.

Das Präsidium des Bundes der Vertriebenen (BdV) hat am vorvergangenen Donnerstag auf Einladung von Landtagspräsident Norbert Kartmann im Hessischen Landtag getagt. Als Hesse mit siebenbürgischen Wurzeln ist Kartmann den Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen, Spätaussiedlern und ihren Verbänden sowie der deutschen Minderheiten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa gegenüber sehr aufgeschlossen und hat sich in vielen Bereichen persönlich engagiert.

Das vertrauensvolle Gespräch mit dem BdV-Präsidium, für das sich Kartmann trotz Sitzungswoche und gut gefüllten Terminkalenders viel Zeit nahm, bildete den Auftakt der Sitzung. Im Anschluss fand ein intensiver und offener Meinungsaustausch mit dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, statt. Den Schlusspunkt bildete ein gutes Arbeitsgespräch mit dem Hessischen Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner MdL, und der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf.

In sämtlichen Beratungen ging es um Anliegen der Vertriebenen und Spätaussiedler – in Hessen, aber auch deutschlandweit – sowie der deutschen Volksgruppen in ihren Heimatgebieten. Vonseiten des BdV-Präsidiums wurden beispielsweise Fragen zu Zu­kunfts­perspektiven, zum Heimatbegriff sowie zu kultureller Identität und Selbstverortung aufgebracht. Gründlich erörtert wurden Wege aus der durch ungerechte Benachteiligungen im Rentenrecht verursachten, personenkreisspezifischen Altersarmut bei Spätaussiedlern sowie die zu intensivierenden Anstrengungen in der Beheimatung der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion. Kartmann bezeichnete die Zusammenarbeit der Organisationen der Vertriebenen und Spätaussieder mit den politischen Kräften im Land Hessen aus seiner Sicht als Landtagspräsident als Normalität. Es herrsche eine spürbare gegenseitige Wertschätzung.

Schäfer-Gümbel zeigte sich interessiert an Lösungen im Bereich des Themas Altersarmut bei Spätaussiedlern, gab aber gleichzeitig deutlich zu verstehen, dass jede finanzielle Verbesserung strukturell abgesichert sein müsse. Es gehe um Gesamtverantwortung, nicht um die Durchsetzung von Partikularinteressen. 

Mit Grüttner, der frei über die Herkunft seines Vaters aus Breslau sprach, beriet sich das BdV-Präsidium ganz konkret über die in Hessen geleistete Arbeit für deutsche Heimatvertriebene und Spätaussiedler, zumal diese politisch aus dem Sozial- und Integrationsministerium organisiert wird. Grüttner betonte, Hessen habe von Beginn an die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen und damit auch den Plan eines „sichtbaren Zeichens“ in Berlin unterstützt. Außerdem gebe es in Hessen mit dem Unterausschuss für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung ein unterdessen bundesweit einzigartiges, parteiübergreifendes Gremium für diese Themen direkt im Landtag. Solange es eine Regierungsverantwortung der CDU in Hessen gebe, solange sei diese Unterstützung gesichert, beschloss der Sozialminister das Gespräch.