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30.03.18 / Extremfall Deutschland / Erschreckende Bildungsdefizite bei Immigrantenkindern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-18 vom 30. März 2018

Extremfall Deutschland
Erschreckende Bildungsdefizite bei Immigrantenkindern

Es ist alarmierend, dass in der EU Schüler mit Immigrationshintergrund deutlich häufiger an grundlegenden Aufgaben in Naturwissenschaften, Lesen und Mathematik scheitern“, so Gabriela Ramos, Forscherin von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Laut einer Studie ihrer Organisation verfehlen mehr als die Hälfte der Schüler, die mit ihren Eltern eingewandert sind, das unterste Kompetenzniveau im Lesen, in der Mathematik und in den Naturwissenschaften. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der Pisa-Untersuchungen, mit denen in vielen Ländern regelmäßig die akademischen Fähigkeiten von 15-Jährigen ermittelt werden.

Ein generelles Problem im Allgemeinen und in Deutschland im Besonderen seien Sprachschwierigkeiten. So spreche in Deutschland mit knapp 80 Prozent ein vergleichsweise hoher Anteil der untersuchten Immigrantenkinder zu Hause kein Deutsch. Im OECD-Schnitt seien es dagegen nur rund 60 Prozent, die in der Familie nicht die Unterrichtssprache sprechen. Das habe fatale Auswirkungen auf das Niveau innerhalb der Schule. Gut 54 Prozent der 

15-Jährigen könnten nur auf dem Grundschulniveau rechnen. Zum Vergleich: Unter den Schülern ohne ausländische Wurzeln liege der Anteil bei gut 17 Prozent – ein Unterschied von rund 37 Prozentpunkten. Im Schnitt der OECD-Länder liege die Differenz bei nur knapp 24 Punkten. Besonders besorgniserregend ist dabei die Tatsache, dass die Zahlen auf Erhebungen des Jahres 2015 beruhen. Für dieses Jahr wurde ein Anteil von 28 Prozent an Kindern mit Immigrationshintergrund ausgemacht. Mittlerweile haben sich die Einwandererzahlen noch einmal drastisch erhöht, die Probleme dürften in Zukunft wohl eher größer als kleiner werden. 

Angeblich ist das Herkunftsland nicht entscheidend. So sollen Schüler, die in der Türkei geboren wurden, ein ähnlich hohes Risiko für Leistungsschwächen haben wie Schüler, die aus Polen nach Deutschland gekommen sind. Das Gleiche gelte für Immigranten der zweiten Generation aus Italien und der Türkei – auch ihre Ergebnisse bei dem Pisa-Test seien vergleichbar. 

Ein Grund für die schlechten Leistungen ist offenbar die Tatsache, dass das Bildungsniveau der eingewanderten Eltern in aller Regel bereits unterdurchschnittlich ist, dass also eher Einwanderer in die Sozialsysteme angezogen werden als Leistungsträger. Damit hängen wohl auch die eher einfachen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, in denen die Schüler aufwachsen, zusammen. Obwohl ein Grund für die schlechten Leistungen also in der Bildung vor der Einwanderung liegt, sprechen die OECD-Forscher von einer „misslungenen Integration“. Viele der befragten Schüler fühlen sich in Deutschland nicht heimisch. Laut der Studie haben viele Schüler mit Immigrationshintergrund eher das Gefühl, in der Schule nicht dazuzugehören, klagen häufiger über schulbezogene Ängste und sind insgesamt weniger mit ihrem Leben zufrieden als Schüler ohne Immigrationshintergrund. Hier liegt Deutschland übrigens im OECD-Vergleich im absoluten Durchschnitt.P.E.