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30.03.18 / Museumsschätze / Aus dem Ostpr. Landesmuseum: „Aus dem Königsberger Hafen“ von Norbert E. Dolezich – „Richard Strauss dirigiert in Königsberg“ von Ernst Schaumann

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-18 vom 30. März 2018

Museumsschätze
Aus dem Ostpr. Landesmuseum: „Aus dem Königsberger Hafen“ von Norbert E. Dolezich – „Richard Strauss dirigiert in Königsberg“ von Ernst Schaumann

Das Ostpreußische Landesmuseum ist das einzige Museum in Deutschland, das die reiche Kultur und Geschichte der ehemaligen deutschen Provinz Ostpreußen in Gänze thematisiert.

Aufgabe des Museums ist die Bewahrung und Erforschung der Geschichte und Kultur Ostpreußens sowie die museumsgemäße Darstellung seiner vielgestaltigen Jahrhunderte währenden Realität. Zukünftig werden wir in einer eigenen Abteilung auch die Kulturgeschichte der sogenannten Deutschbalten thematisieren, welche als deutschsprachige Minderheit im heutigen Estland und Lettland lebten. Der genaue Auftrag ergibt sich auf Grundlage des Paragrafen 96 des Bundesvertriebenengesetzes und der Satzung der Ostpreußischen Kulturstiftung.

Die museale Arbeit geschieht in Zusammenarbeit mit polnischen, russischen und litauischen Museen und Kulturinstitutionen, die heute im ehemaligen Ostpreußen tätig sind sowie entsprechenden Partnern in Estland und Lettland für die deutschbaltische Abteilung.

Die Dauerausstellung des Museums wird erweitert und ist daher derzeit geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgt am 26. August 2018. Bis dahin werden in der PAZ besondere Objekte aus dem Bestand des Museums vorgestellt.

„Aus dem Königsberger Hafen“ von Norbert E. Dolezich

Hier stellen wir Ihnen eine Grafik von Norbert E. Dolezich aus dem Jahr 1934 vor. Diese kleine Radierung ist nur circa sechs Zentimeter hoch und 18 Zentimeter breit und ist ein späterer Abzug von der originalen Platte. Dieses Exemplar ist zudem koloriert.

Zu sehen ist ein Blick in den Königsberger Hafen. Mehrere Schuppen verteilen sich am Kai, im Wasser liegen Frachtkähne, rechts ein größerer Frachtdampfer und ein großer Ruderkahn. Im Hintergrund ist eine Kirche zu erkennen.

Norbert Ernst Dolezich wurde 1906 in Bielschowitz, Oberschlesien, geboren und studierte in Königsberg, Berlin und Köln Kunstpädagogik und Bildende Kunst. Von 1941 bis 1945 war er als Dozent für Graphik an der Kunstakademie in Königsberg tätig. Nach dem Krieg ließ er sich in Recklinghausen nieder, wo er weiter als Kunsterzieher und Schriftsteller arbeitete. Er starb 1996. Nur wenige seiner Werke aus der Zeit in Ostpreußen sind erhalten geblieben. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen dieses Werk in der neuen Dauerausstellung im Bereich „Bildende Kunst“ präsentieren zu können. Die Künstler und Künstlerinnen der Königsberger Kunstakademie stellen einen Schwerpunkt unserer Sammlung dar, sodass neben Norbert E. Dolezich noch viele weitere Namen der Königsberger Kunstakademie in unserer Sammlung vertreten sind.

„Richard Strauss dirigiert in Königsberg 1927“ von Ernst Schaumann

Bei diesem Objekt handelt es sich um eine Lithografie von Ernst Schaumann aus dem Jahr 1927. Sie stammt somit aus einer Zeit, als es noch Pressezeichner gab und Momente während der Aufführung auf diese Weise festgehalten wurden. Diese Grafik zeigt den Komponisten Richard Strauss, während er am 29. März 1927 ein Konzert in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, dirigiert. Sie wird in der neuen Dauerausstellung in der Abteilung Literatur zu sehen sein.

Ernst Schaumann wurde 1890 in Königsberg geboren und besuchte die Königsberger Kunstakademie, bevor er von 1909 bis 1914 an der Berliner Kunstakademie lernte. Während des Ersten Weltkrieges war er als Kriegsmaler tätig, nach Kriegsende lebte Schaumann als freier Künstler in Warnicken an der Samlandküste, später in Königsberg. Aus dieser Zeit stammen seine vielbeachteten Pferdebilder. Daneben war er als Grafiker für Zeitungen tätig. In diesem Zusammenhang entstand auch das vorliegende Blatt von Richard Strauss. Im Zweiten Weltkrieg wurde Schaumann wieder als Kriegsmaler eingesetzt, nach seiner Ausweisung aus Königsberg 1948 lebte er bis zu seinem Tod 1955 in Teltow.OL

Ostpreußisches Landesmuseum in Lüneburg, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg, Tel. +49 (0) 4131 75995-0, Fax +49 (0) 4131 75995-11, Email: info@ol-lg.de, die Sonderausstellungen und das Brauereimuseum sind über das neue Eingangsfoyer in der Heiligengeistraße 38 zugänglich, eingeschränkte Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12.00 bis 17.00 Uhr.