23.04.2024

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30.03.18 / Schatzkästchen und mehr / Hochwertige Vorträge bietet die Landeskulturtagung in Ellingen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-18 vom 30. März 2018

Schatzkästchen und mehr
Hochwertige Vorträge bietet die Landeskulturtagung in Ellingen

Zur ersten Ostpreußischen Landeskulturtagung in diesem Jahr, am Sonnabend, 14. April, im Kulturzentrum Ostpreußen im Deutschordensschloss im bayerischen Ellingen hat Direktor Wolfgang Freyberg ein umfangreiches Programm mit hochwertigen Gastvorträgen zusammengestellt..

Nach der Eröffnung der Veranstaltung um 10 Uhr durch die Gastgeber stellt Klaus Papies sein „Ostpreußisches Wortschatzkästchen“ vor. Papies, 1939 in Groß-Schöndamerau, Kreis Ortelsburg, geboren, später Deutschlehrer in Bremen, möchte damit aus der persönlichen Perspektive einen Familienwortschatz, eine mündlich überlieferte Sprache, für die Nachwelt aufbewahren. Was Papies zusammengetragen hat, sind alles O-Töne, die jeder Ostpreuße wohl noch im Ohr hat: anpummeln (warm anziehen), bedripst (traurig), Glumse (Quark), Heemske (Schwächling), hubbern (frösteln) und viele mehr.

Dr. Bernd Braun ist ein hervorragender Kenner der politischen Szene der Weimarer Republik und des Reichspräsidenten Fried-rich Ebert. Mit dem Thema „Die Reichskanzler der Weimarer Republik“ war der stellvertretende Geschäftsführer der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg bereits 2015 mit einer Sonderausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen vertreten. Bei der Apriltagung stellt er zahlreiche bekannte Politiker aus Ostpreußen vor, wie Otto Braun oder Rainer Barzel.

Nach der Mittagspause nimmt Jörn Pekrul aus Frankfurt die Zuhörer auf „Königsberger Wanderungen“ mit bei seiner Bilderpräsentation durch die heutige Stadt am Pregel unter besonderer Berücksichtigung des historischen Baubestandes. Seine in Bild und Wort festgehaltenen Eindrücke im nördlichen Ostpreußen sind Reflexionen, die er in seiner Elternheimat bei jedem Besuch empfindet und nach langen Überlegungen heute nach außen trägt, weil ihm nun die Umstände der gesamten ostpreußischen Familie vertraut sind und er sich mit der Erlebnisgeneration wie auch mit ihren Kindern und Enkeln verbunden fühlt.

1722 gründete Gottfried Eckart in Königsberg ein „Haus der Bücher“. 1832 übergab August Wilhelm Unzer das Sortiment an seinen Sohn Johann Otto und an seinen Schwiegersohn, den Hamburger Buchhändler Heinrich Eduard Gräfe. Die Buchhandlung firmierte seitdem unter dem Namen „Gräfe und Unzer“. Seit 1946 ist der Firmensitz München. Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte dieser als reiner Buchverlag im Ratgebermarkt ein stetiges Wachstum und ist stärkster Verlag von Kochbüchern in Deutschland und einer der 30 größten deutschsprachigen Verlage.

Michael Paul, seit 1998 selbstständiger Strategieberater und seit vielen Jahren Gastdozent an der Universität Freiburg und der Hochschule Offenburg, hat im Februar 2017 seinen Roman „Das Haus der Bücher“ veröffentlich und verbindet bei seinen Lesungen gekonnt spannungsgeladene und dramatische Geschichte mit wahren Begebenheiten, wobei Bücherverbrennungen sowie Flucht und Heimat immer ausgesuchte Themen mit – oft erschreckend – aktuellem Bezug sind.

Dr. Marianne Kopp, die Vorsitzende der Agnes-Miegel-Gesellschaft, stellt während der Kulturtagung ein neues Buch mit dem Titel „Abschied von Königsberg – Agnes Miegels Lebensweg 1944–1953“ vor. Sie erfüllt damit die Aufgabe, „das Andenken der Dichterin zu bewahren und in der Öffentlichkeit lebendig zu erhalten, die Bedeutung ihres Werkes herauszustellen, es zu deuten und Maßnahmen durchzuführen, die diese Aufgabe erfüllen helfen“.

Den Abschlussvortrag bestreiten Wolfgang Freyberg und Gabriela Czarkowska-Kusajda aus Allenstein. „Neue Nachbarn – Deutsche und Polen im Ermland und in Masuren nach 1945“ heißt das neue gemeinschaftlich erarbeitete Werk, das nun  präsentiert werden kann. Der Direktor des Kulturzentrums in Ellingen und die Germanistin, die bei Radio Allenstein gearbeitet hat und Mitarbeiterin des dortigen Woiewoden war, haben bereits zwei Zeitzeugenprojekte gestaltet, bei denen Ostpreußen befragt und die Originalstimmen festgehalten wurden.

Die Landeskulturtagung, die für alle Gäste offen ist, findet am 

14. April ab 10 Uhr im Kulturzentrum Ostpreußen, Schloßstraße 9, 91792 Ellingen statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, zur besseren Planung wird jedoch um Anmeldung unter Telefon (09141) 86440 oder info@kulturzentrum-ostpreussen.de gebeten. mef