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06.04.18 / »Kleiner Prinz« wird 75 Jahre alt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-18 vom 06. April 2018

»Kleiner Prinz« wird 75 Jahre alt
D. Jestrzemski

Der große Erfolg von Antoine de Saint-Exupérys märchenhafter Erzählung „Der kleine Prinz“ war in den ersten Monaten nach dem Erscheinen des Buches vor 75 Jahren, am 6. April 1943, in New York zunächst nicht absehbar. Erst Jahre später wurde dessen universelle philosophische Botschaft verstanden. Es ist die tief empfundene Sehnsucht eines innerlich gereiften Menschen nach Frieden und Mitmenschlichkeit. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, diese Lebensweisheit wurde zum geflügelten Wort und das anrührende, vom Autor selbst illustrierte Werk zum Klassiker.

„Der kleine Prinz“ ist in 140 Sprachen übersetzt worden und zählt zu den 20 meistgelesenen Büchern aller Zeiten. Der Prinz ist eine unvoreingenommene, fast unschuldige Person. Den literarischen Typ würde man heute wohl als Heldenreise bezeichnen. Diese durchlebt der Prinz stellvertretend für den Ich-Erzähler, einen in der Wüste notgelandeten Flieger. Heldenreise steht in der Psychotherapie als Metapher für die Bereitschaft, all das aufzudecken, was uns selbst und im Allgemeinen wirklich wichtig ist. Er­zählmuster dieser Art finden sich weltweit in uralten Mythen und spirituellen Konzepten. 

Es schien, als habe Saint-Exupéry seinen baldigen Tod vorausgeahnt, da er so viel von sich selbst in sein letztes vollendetes Werk gelegt hat. Im Mai 1943 wurde er als Luftwaffenpilot in Algier eingesetzt. Vom Flughafen Borgo auf Korsika startete er am 31. Juli 1944 zu einem Aufklärungsflug, von dem er nicht zu­rückkehrte. Im Jahr 2000 wurde das Wrack seiner Maschine auf dem Grund des Mittelmeers bei Marseille geortet. 2004 wurde es gehoben und als das des Autors identifiziert.