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13.04.18 / Juden wieder in Todesangst / In Frankreich breitet sich ein neu importierter Antisemitismus aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-18 vom 13. April 2018

Juden wieder in Todesangst
In Frankreich breitet sich ein neu importierter Antisemitismus aus

Der Mord an der 85-jährigen Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll in Paris, für den zwei jugendliche Männer nordafrikanischer Herkunft verantwortlich sein sollen, ist nur der letzte einer grausamen Serie von antisemitisch motivierten Morden seit 2012. Damals hatte der islamische Mörder Merah drei Schüler und ein Lehrer einer jüdischen Schule getötet. 

2015 folgte nach dem Charlie-Hebdo-Massaker der Angriff auf ein jüdisches Lebensmittelgeschäft ebenfalls in Paris mit mehreren Toten. Im letzten Jahr wurde die 67-jährige orthodoxe Jüdin Lucie Halimi in ihrer Wohnung im Pariser Immigrantenviertel Belleville von einem nordafrikanischen Nachbarn nachts aus dem Bett gezerrt, geschlagen und aus dem Fenster in den Tod geworfen.

Während man den Mord an Halimi lange nicht als antisemitisch einstufen wollte, hat der Mord an Mireille Knoll endlich das Gewissen der Nation wachgerufen, weil er an ein Trauma erinnert, nämlich den Judenmord im besetzten Frankreich, den die nun ermordete Mireille Knoll als Kind nur knapp entronnen war. Erst jetzt merken viele Franzosen, um welche Dimension es sich hierbei handelt. Die nordafrikanischen Kleinkriminellen, die Frankreichs Vorstädte immer mehr beherrschen, machen sich daran, das Werk der Nationalsozialisten in Frankreich zu vollenden. Das Verbrechen erinnere „an die dunkelsten Stunden unserer Geschichte“, schrieb der französische Innenminister. Wer Juden angreife, der greife Frankreich und die Werte der Nation an.

Der Hass auf Juden hat in Frankreich wie in keinem anderen Land Konjunktur und wird wieder offen ausgesprochen. Wandschmierereien auf den Häusern von Juden ermahnen die Besitzer, „umgehend zu verschwinden“, wenn sie am Leben bleiben wollen. Das Wort „Jude“ wird in großen Buchstaben auf jüdische Geschäfte und Restaurants gemalt. Am dritten Jahrestag des Anschlags auf einen koscheren Supermarkt in Paris wurde ein weiteres Geschäft, in dem koschere Produkte verkauft werden, in Brand gesetzt und zerstört. „Eine von drei begangenen rassistischen Handlungen in Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren gegen Juden gerichtet, dabei machen Juden heute weniger als ein Prozent der französischen Bevölkerung aus“, heißt es in dem jüngsten Bericht des Jewish Community Protection Service an die französische Regierung. 

Französische Juden bilden seit einigen Jahren das größte Kontingent der Neueinwanderer in Israel. Einst blühende jüdische Stadtviertel sind jetzt vom Aussterben bedroht. In zehn Jahren haben etwa 100000 Juden Frankreich verlassen. Dabei hat Frankreich mit 400000 immer noch die größte Judengemeinde in Europa.

„Was hier vor sich geht, ist eine ethnische Säuberung, auch wenn man sich nicht traut, dies beim Namen zu nennen. In ein paar Jahrzehnten wird es keine Juden mehr in Frankreich geben“, sagt Richard Abitbol, Vorsitzender des Verbands Französischer Juden und Israel-Freunde. Die Zahl der Muslime in Frankreich ist mittlerweile so groß, dass es nahezu unmöglich ist, ohne die muslimischen Stimmen eine Wahl zu gewinnen, und dank einer hohen muslimischen Geburtenrate wird sie in den kommenden Jahren noch steigen. Es wird allmählich Zeit, dass sich Frankreich auch gegen den von Muslimen importierten Antisemitismus in Marsch setzt.B.B.