Das Bombenattentat beim Boston Marathon mit drei Toten am 15. April 2013 wurde für die US-Ostküstenstadt zum Trauma, das man zumindest filmisch zu bewältigen versucht. Vor einem Jahr war in den Kinos Mark Wahlberg in dem Film „Boston“ zu sehen, wie er die beiden tschetschenisch-stämmigen Attentäter zur Strecke bringt. Am 19. April startet mit „Stronger“ ein Film, in dem die Täter überhaupt keine Rolle mehr spielen. Es geht ausschließlich um eines der über 250 schwer verletzten Opfer, das sich nach dem Anschlag mit amputierten Beinen den Weg zurück ins Leben erkämpft.
Jake Gyllenhall spielt die authentische Geschichte des Jeff Bauman, der sich dagegen wehrt, zum Helden instrumentalisiert zu werden. Und genau das macht die Stärke dieses Films aus, der Bauman als zum Teil versoffenen Antihelden zeigt und ihn als ehrlichen Verlierertyp wahrnimmt, statt als – übliche – Traumprojektion US-amerikanischer Stärke. Dank einer temperamentvollen Schauspielleistung Gyllenhalls rutscht dieser Film auch nie in ein rührseliges Behindertenstück ab.