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13.04.18 / Gold im Mund / Wer es sich erlauben kann, gönnt sich Luxus auf dem Speiseteller

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-18 vom 13. April 2018

Gold im Mund
Wer es sich erlauben kann, gönnt sich Luxus auf dem Speiseteller
Stephanie Sieckmann

Schaut man auf ausgefallene Ideen für Produkte, die im Luxus-Segment den Markt bereichern, scheinen der Fantasie einiger Anbieter keine Grenzen gesetzt zu sein. Dabei sind es weniger die Ideen an sich, als die um das Produkt herum entworfenen Geschichten, die vor Einfallsreichtum strotzen. Doch auch die Preise sind fantastisch. 

Gourmets investieren gerne in die Küche. Gemeint ist damit nicht eine neue Einbauküche mit multifunktionalem Kühlschrank und freistehendem Spezialherd. Wer sich für lohnende Anlageobjekte im Bereich Delikatessen interessiert, der sollte es einmal mit einem Olivenöl der Spitzenklasse für rund 11000 Euro für den Liter versuchen. Die Herkunft des Olivenöls mit dem Namen Lambda ist sehr speziell: Es stammt angeblich von den ältesten Olivenbäumen der Welt, die in Griechenland stehen und de­ren Früchte mit der Hand ge­pflückt werden. Verpackt wird der edle Tropfen, wie es sich für den Preis gehört – in einem Flakon mit Seriennummer. Die Flasche mit 500 Milliliter wird zusätzlich in einer schlichten, aber edlen Box präsentiert, die mit zwei 18-Karat-Goldplättchen verziert ist.

Wer der Meinung ist, dass auch ein etwas schlichteres Olivenöl für rund 30 Euro im Salatdressing völlig ausreichend ist, hat vielleicht den Test von Stiftung Warentest studiert. Der ergab Anfang dieses Jahres, dass bei Olivenöl längst nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Ein hoher Preis ist bei dieser Produktgruppe nicht unbedingt ein glasklares Indiz für höchste Qualität.

Mit dem Olivenöl ist es in dieser Hinsicht wie mit dem Kaffee. Ab einer gewissen Preisklasse sind die angebotenen Waren zum großen Teil gut. Ausnahmen gibt es jedoch immer. 

Wenn ein edler Tropfen Olivenöl wie das Lambda als Salatdressing zum Einsatz kommt, sollte der Salat auch entsprechend mit weiteren exquisiten Bestandteilen auftrumpfen. Schnöder Parmesan aufgepeppt mit sündhaft teurem Speiseöl wirkt dabei ein wenig zu alltäglich, auch besserer Büffel-Mozzarella ist keine ansprechende Er­gänzung. 

Wer den Luxus liebt, wird passend zum ultimativen Olivenöl-Genuss auch Käse aus Eselsmilch genießen wollen. Der wird einzig von einem Bauern in Serbien hergestellt und geht als Rarität für rund 1000 Euro je Kilogramm über den Ladentisch. Es versteht sich von selbst, dass die Esel für die Produktion des hochwertigen Käses von Hand gemolken werden. Da es bislang noch niemandem gelungen ist, das streng gehütete Geheimnis der Herstellung von Esel-Käse zu lüften, lässt sich der Preis hoch halten. Da Eselsmilch aber im Vergleich zu Kuhmilch den 60-fachen Wert an Vitamin C enthält, ist der Biss ins teure Käsehäppchen zugleich auch ein Bad im Gesundbrunnen. Und für die Gesundheit ist nichts zu teuer, oder?

Wer noch etwas mehr investieren möchte, kann mit einem Kilogramm hochwertigem Safran das Konto gleich um 14000 Euro er­leichtern. Eine hauchfeine Prise Safran vergoldet den Salat in jeder Hinsicht. Auf diese Weise verdaut sich auch ein Vermögen gut.