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13.04.18 / Ein kühles »Preußens« / Hohenzollern im Sixpack – Preußenprinz braut sein eigenes Bier

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-18 vom 13. April 2018

Ein kühles »Preußens«
Hohenzollern im Sixpack – Preußenprinz braut sein eigenes Bier
Sverre Gutschmidt

Das, was Georg Friedrich Prinz von Preußen seit fast einem Jahr in Braunschweig brauen lässt, nennt sich „Preußens Pils“. Das helle Bier ist seit wenigen Wochen auch in Berlin und Umgebung verbreitet, es soll „auf sympathische und bodenständige Weise Tradition mit der Moderne verbinden“.

Die Idee, eine eigene Hopfenbrause mit 4,9 Prozent Alkohol auf den Markt zu bringen, kam nicht über Nacht, reifte aber ausgerechnet bei einem „Weinabend mit Freunden“, so der Stammhalter des Hauses Preußen. Das Getränk in edler schwarz etikettierter 0,33-Literflasche ist der langen Tradition am einstigen Königs- und späteren Kaiserhof verpflichtet. „Ich habe es immer ein wenig bedauert, dass unsere Familie keine eigene Brauerei und keinen Weinberg hat“, sagt der Prinz. Der deutschen Bierkultur sei die Familie immer „sehr verbunden“ gewesen. 

Schon Preußens Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. trank gerne Bier. In seinem Tabakskollegium soll es Duckstein gewesen sein, schwört diese Brauerei heute. Sein Sohn, Friedrich der Große, sollte nach dem Willen des Vaters sogar das Brauhandwerk lernen.

Nach Jahren des Probierens und der Fremdbeköstigung hat Georg Friedrich im Vorjahr mit zwei weiteren Betreibern, dem Schweizer Finanzfachmann Daniel Hug und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt, auf der Basis der gemeinsamen Freundschaft die „Kgl. Preußische Biermanufactur“ gegründet. Was mit dem testweisen Ausschank in privaten Kreisen und anschließend in der Gastronomie auf dem Stammsitz der Hohenzollern begann, weitet sich über ganz Norddeutschland aus. 

Der Hohenzollernprinz verriet jüngst, er werde oft mit Erwartungen an „die Rückkehr der Monarchie“ konfrontiert, die er den Wünschen mancher Menschen nach übernehmen solle. Er wolle hingegen zeigen, dass er „etwas Eigenes aufbauen kann“.

Mit einem Bier, das die Erinnerung an gehobene Trinkkultur heraufbeschwört, geht er einen Schritt in diese Richtung, denn das Gebräu weckt erneut royale Erwartungen. Beim Geschmack des Produkts nach deutschem Reinheitsgebot legt der Hersteller die Betonung aufs Herbe der preußischen Seele: „Charaktervoll und würzig, angenehm herb, mit einer besonderen Hopfennote“, so sehen die Brauherren ihr Werk. Testforen im Internet gaben dem Trunk auch kritische Bewertungen im oberen Mittelfeld. Das Getränk sei anfangs mild, dann herb im Abgang, im Großen und Ganzen aber im Eigencharakter noch ausbaufähig. Nach der ersten offiziellen Verkostung vor einem Jahr ist das Bier inzwischen in Flaschen, Kästen und Sixpacks im Handel. 

Der Prinz selbst sorgt für den Außenauftritt, und dazu gehört auch, das zum Brauen verwendete gute Wasser aus dem Harz anzupreisen. Trotz vieler Anfragen nach mehr will der Prinz im Fachhandel und in der ausgewählten Gastronomie bleiben, denn das Bier habe seinen Wert, der nicht im Preiskampf des Lebensmittelhandels untergehen solle.


Zu kaufen unter anderem bei: Getränke-Hoffmann in Berlin. Internet des „Preußens“: www. preussische-biermanufactur.de