19.04.2024

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20.04.18 / Pommerntreffen / 700 Pommern von nah und fern trafen sich Anfang April in Anklam zum Pommerntreffen des Bundes der Vertriebenen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-18 vom 20. April 2018

Pommerntreffen
700 Pommern von nah und fern trafen sich Anfang April in Anklam zum Pommerntreffen des Bundes der Vertriebenen
Gesa Bierwerth

Voll besetzt war das Anklamer Volkshaus beim Großen Pommerntreffen des Bundes der Vertriebenen in Vorpommern am vergangenen Sonnabend. Die Heimattreffen haben Tradition in Anklam. Seit 27 Jahren organisieren Manfred Schukat und Friedhelm Schülke mit ihren ehrenamtlichen Helfern diese Veranstaltungen. Etwa 250 Treffen fanden statt. Beim Pommerntreffen begrüßte Schukat die Gäste, die bereits Anfang der 1990er Jahre dabei waren ebenso herzlich wie die Neulinge. 

Das Geistliche Wort sprach Professor Karl-Heinz Kuhlmann. Er berichtete von eigenen Kriegserfahrungen, von Bombardierung, Evakuierung und mehrfachem Weiterziehen auf der Suche nach Sicherheit. „Wir haben hier keine bleibende Stadt“ – dieses Bibelwort bezog er auf die Heimatvertriebenen. Diese habe die Verlusterfahrung gelehrt, in die Zukunft zu schauen. Um in eine gemeinsame Zukunft mit den Vertreiberstaaten aufzubrechen, sei Versöhnung nötig. Diese Versöhnung könne nur auf der Grundlage der Wahrheit erfolgen, unterstrich Kuhlmann eindrücklich. 

Der Landtagsabgeordnete Bernhard Wildt, BMV würdigte in seinem Grußwort das Ehrenamt. Vielfach seien es Pommernbegeisterte, die dafür sorgen, dass Publikationen weiterhin erscheinen, Treffen durchgeführt und Brücken nach Hinterpommern gebaut werden. Tatsächlich waren Angehörige der Deutschen Minderheit in Hinterpommern aus Stettin, Stolp, Köslin und Stargard der Einladung zum Pommerntreffen gefolgt. 

Für den Kreistagspräsidenten Vorpommern-Greifswald, Michael Sack (CDU), sind Vertreibungen immer Verbrechen. Er verglich die Opfer von Flucht und Vertreibung im Zuge des Zweiten Weltkriegs mit den Opfern der heutigen kriegerischen Auseinandersetzungen. 

Beim Treffen mit von der Partie waren die Bundesvorsitzende der Pommerschen Landsmannschaft, Margrit Schlegel, sowie Ernst Schroeder von der Pommerschen Landsmannschaft Bayern. Letzterer hatte eine Ausstellung zur Reformation in Pommern und Johannes Bugenhagen im Gepäck. Die Gesellschaft für Pommersche Geschichte wurde vertreten durch Bernd Jordan. Geschichtliches bot auch Friedhelm Schülke alias Ernst Moritz Arndt dar. Er referierte über Leben, Werk und Zeit dieser Persönlichkeit aus Pommern. Um die unterhaltsam vorgetragenen Informationen besser zu verdauen, wurde mit einer Saalrunde „Stargarder Mampe“ angestoßen. Für die musikalische Umrahmung des Vormittags sorgte der Posaunenchor aus Bansin. Nachmittags traten die Remliner Danzgrupp und die Pommersche Trachtengruppe Berlin jeweils mit Originaltrachten auf. 

Mit dem Shanty-Chor Usedom fand das Pommerntreffen einen stimmungsvollen Abschluss.