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27.04.18 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-18 vom 27. April 2018

Zeitzeugen

Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident: „Verstehen und verstanden werden – das ist Heimat. Heimat ist der Ort, an dem das Wort ‚Wir‘ Bedeutung bekommt.“

Hartmut Koschyk (CSU), ehemaliger Regierungsbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, in seinem Buch „Heimat, Identität, Glaube“: „Ich fühle mich natürlich und bewusst als Franke, weiß mich von der altbayerischen Bevölkerung zu unterscheiden, aber die schlesischen Wurzeln meiner Vorfahren sind ein wichtiger Teil meiner Identität, den ich als bereichernd empfinde und nicht missen möchte.“

Jean Amery, Schriftsteller: „So wie man die Muttersprache erlernt, ohne ihre Grammatik zu kennen, so erfährt man die heimische Umwelt. Muttersprache und Heimatwelt wachsen mit uns, wachsen in uns hinein und werden so zur Vertrautheit, die uns Sicherheit verbürgt.“

Wolfram Weimer, Verleger, Publizist und Gründungsherausgeber des Magazins „Cicero“: „Der Wertkonservative hat in seiner Heimat schon immer Zuflucht gefunden, aber nicht wie mit einem Orden am Revers, sondern als ein Rückgrat seiner Selbst. Die Sehnsucht nach den Wurzeln ist ein gewaltiges Zeitgeist-Phänomen, die Globalisierer fangen selber an, zu regionalisieren.“ 

Papst Franziskus in seiner Grußbotschaft zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen im September 2017: „Je globaler die Welt, desto wichtiger wird die Heimat, desto wichtiger wird das Gefüge von gewachsenen  menschlichen Beziehungen. Der Sehnsucht der Menschen nach Heimat, nach Geborgenheit und Überschaubarkeit Raum zu geben, ist eine Grundaufgabe jeder Politik.“ 

Alfons Nossol, emeritierter Bischof von Oppeln (Oberschlesien): „Wohlgemerkt, für den christlichen Glauben sind beide wichtig: die nationale Identität ebenso wie die Schätzung und Ehrung der zu anderen nationalen Gruppen gehörenden Mitmenschen. Die Kirchen waren – und sind auch heute noch – Mittel der Gestaltung und Pflege nationaler Kultur und Identität. Die Kirchen bewahren am effektivsten die Volkssitten, die Muttersprache und die örtlichen Traditionen.“

Heinz Schilling, Professor und Kulturwissenschaftler in Frankfurt am Main: „Heimat – eine Rettungsinsel der Gefühle in der globalisierten Welt – eine Sehnsuchtslandschaft.“

August Hufnagel, Erforscher rheinischer Flurnamen in seiner Examensarbeit von 1950: „Erst in der Fremde, in neuer Umgebung, wenn der Mensch dem heimatlichen Dorf den Rücken gekehrt hat, wird es ihm bewusst, was Heimat bedeutet. Jetzt wird er fühlen und erfahren, welche Schätze er verloren hat.“