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27.04.18 / Land der Urlaubsflieger / Insbesondere der touristische Luftverkehr aus Deutschland wächst

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-18 vom 27. April 2018

Land der Urlaubsflieger
Insbesondere der touristische Luftverkehr aus Deutschland wächst
Friedrich List

Die Deutschen machen auch 2018 ihrem Ruf als Reiseweltmeister alle Ehre: Erwartungsgemäß. wächst in  diesem Jahr der touristische Luftverkehr aus Deutschland stärker als der Luftverkehr insgesamt. Das zeigt die aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum touristischen Luftverkehr. Rund zwei Drittel aller gebuchten Flüge sind Urlaubsreisen. Allerdings zieht es die Reisenden aus Deutschland auch weiterhin in relativ nahe gelegene Destinationen in Südeuropa. Mallorca bleibt das beliebteste Ziel der Ferienflieger. Daneben verzeichnen Bulgarien, Nordafrika und Rumänien deutliche Zuwachsraten. Außerdem scheint der Abwärtstrend im Türkeigeschäft gestoppt zu sein; hier steigen die Buchungen wieder. 

„Der positive Trend auf dem Ferienflieger-Markt hält weiter an“, sagt Peter Berster vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr. „Rund sieben Prozent Wachstum verzeichnen die Anbieter derzeit bei Flügen in nordafrikanische Länder wie Ägypten und Marokko. Schwarzmeerziele in Rumänien und Bulgarien legen sogar um 21 Prozent zu.“ Insgesamt legten die Flüge in touristisch geprägte Regionen um 0,7 Prozent zu, der gesamte Luftverkehr dagegen nur um 0,4 Prozent.

Allerdings wirkt sich das Wachstum des Luftverkehrs sehr unterschiedlich auf die einzelnen Flughäfen aus. Flüge von den großen Flughäfen in Frankfurt und München nehmen weiter zu. Dagegen stagniert die Entwick-lung bei kleineren Flughäfen. Zudem wird die Insolvenz von Air Berlin wahrscheinlich zu Rückgängen in Düsseldorf und Berlin-Tegel führen. Mit dem Ziel Mallorca werden allein 3400 Flüge angeboten, die meisten davon von Düsseldorf und Köln-Bonn aus.

Dabei konzentriert sich der Luftverkehr auf Europa, denn 85 Prozent der Flüge steuern einen anderen europäischen Flughafen an. Jedoch werden über 100 Länder auf der Welt aus Deutschland angeflogen. Dabei ist die Nachfrage sehr unterschiedlich verteilt. Deutsche Touristen zieht es in die Karibik, nach Nordafrika und in Teile von Asien. Die Karibik musste jedoch mit einem Minus von 26 Prozent einen deutlichen Rückgang hinnehmen. Auch das ist eine Auswirkung der Air-Berlin-Pleite, so DLR-Experte Peter Berster. „In diesem Jahr fällt zum einen das Angebot von Air Berlin weg, aber gleichzeitig reduziert auch Condor das Angebot in diese Region. Lediglich bei Eurowings findet ein Wachstum statt, das die Rück-gänge bei den anderen aber nicht ausgleichen kann.“ Flüge in die Vereingten Staaten gingen um zehn Prozent zurück, und auch der Flugverkehr in den Mittleren Osten schrumpfte.

Nachdem Air Berlin vom Markt verschwunden ist, haben sich die Marktanteile der einzelnen Fluggesellschaften deutlich verschoben. Speziell die Lufthansa und ihre Tochter Eurowings legten zu. So verzeichneten beide Fluggesellschaften deutlich mehr Starts als 2017. Lufthansa steigerte sich auf rund 30000 Starts, Eurowings auf 14600 Starts. Zusammen mit den ebenfalls zur Lufthansa-Gruppe gehörenden Austrian Airlines und Swiss International Air Lines hält sie einen Marktanteil von rund 54 Prozent.