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04.05.18 / »Marsch der Rückkehr« / Etwa 30 Tote an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-18 vom 04. Mai 2018

»Marsch der Rückkehr«
Etwa 30 Tote an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen

Seit dem 30. März kommt es an jedem Freitag zu gewaltsamen Massenprotesten innerhalb des Gazastreifens gegen Israel, bei denen Palästinenser gewaltsam versuchen, über die Grenze nach Israel einzudringen. Bereits etwa 30 Palästinenser haben dabei ihr Leben verloren. Die Proteste sollen noch bis zum 15. Mai fortdauern, wenn Israel den 70. Jahrestag der Ausrufung des jüdischen Staates feiert. Das Eindringen über die Grenze soll sozusagen der erste Schritt zur Rückkehr nach Palästina werden, denn im Gazastreifen, einer der dichtestbesiedelten Regionen der Erde, leben besonders viele Nachkommen von Palästinaflüchtlingen. Die Hamasführer Ismail Haniyeh und Yehya Sinwar, die sich am 30. März den Massenprotesten entlang der Grenze zu Israel anschlossen, machten sich nicht die Mühe, das wahre Ziel hinter dem „Marsch der 

Rückkehr“ zu verbergen – Israel zu vernichten.

Die beiden Hamasführer sagten den Demonstranten, die Demonstrationen markierten den Beginn einer „neuen Phase im nationalen Kampf der Palästinenser auf dem Weg zur Befreiung ganz Palästinas, vom Fluss bis zum Meer“. Haniyeh und Sinwar machten außerdem deutlich, dass der „Marsch der Rückkehr“ ein anderes Ziel hatte: alle Versuche der Araber zu durchkreuzen, Frieden zu schließen oder ihr Verhältnis zu Israel zu normalisieren. Denn in den letzten Wochen gab es erstmals Anzeichen, dass einige gemäßigte Araberführer aus der Golfregion bereit sind, mit Israel ihren Frieden zu machen. Erstmals hat Saudi-Arabien der israelischen Fluggesellschaft El Al erlaubt, das Land, das Ort der islamischen Heiligtümer ist, bei Flügen nach Indien zu überfliegen.

Die eigentliche Blockade des Gazastreifens erfolgt durch Ägypten, nicht durch Israel, weil das Sisi-Regime befürchtet, dass die Hamas den Aufstand der radikalen Moslems im Sinai unterstützt. Seit Beginn dieses Jahres haben die Ägypter den Grenzübergang nur unregelmäßig und immer nur für zwei oder drei Tage geöffnet. Die Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen hingegen war mehr als 280 Tage im Jahre geöffnet. Der „Marsch der Rückkehr“ hat nichts mit irgendwelchen Grenzschließungen zu tun. Israel erlaubt Palästinensern, den Gazastreifen über den Grenzübergang Erez zu betreten und zu verlassen. Im vergangenen Monat betrat der Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde den Gazastreifen über den Grenzübergang Erez und musste erleben, dass sein Konvoi zum Ziel einer Sprengbombe am Straßenrand wurde, kaum, dass er sich im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen befand. Israel gestattet auch Ausländern, den Gazastreifen über den Grenzübergang zu betreten. Dazu gehören Journalisten, Diplomaten und Hunderte Ausländer, die für verschiedene internationale Hilfsagenturen arbeiten, darunter auch die Vereinten Nationen. Vor einigen Wochen wurde dort ein Mitarbeiter der französischen Botschaft verhaftet, der versuchte, Waffen ins Westjordanland zu schmuggeln. 

Die Führer von Hamas, Islamischem Dschihad in Palästina und der anderen Gruppen, welche die Massenproteste organisiert haben, beklagen nun die hohe Zahl der Toten und beschuldigen Israel, das Feuer auf „unbewaffnete und friedliche“ Demonstranten eröffnet zu haben. Dieselben Führer hatten ihr Volk gedrängt, zur Grenze mit Israel zu marschieren und zu versuchen, gewaltsam nach Israel einzudringen.B.B.