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04.05.18 / 25 Jahre Heimattreffen / Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudentenland feiern in Anklam

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-18 vom 04. Mai 2018

25 Jahre Heimattreffen
Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudentenland feiern in Anklam
Friedhelm Schülke

Im Jahr 1946 kamen Tausende von vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Adlergebirge nach Anklam und Umgebung. 1993 trafen sich Hunderte von ihnen unter dem Dach des Bundes der Vertriebenen zu einem ersten Heimattreffen im Restaurant „Peenegrund“. „25 Jahre später ist daraus dank der jährlichen Treffen eine große Familie der schlesischen und sudetendeutschen Landsleute geworden“, so der BdV-Vorsitzender Manfred Schukat in seiner Begrüßung. Er konnte zum Jubiläums-Treffen am 21. April wieder 140 Landsleute im traditionellen und festlich geschmückten Treffpunkt „Volkshaus“ Anklam willkommen heißen. Zum Auftakt sang die Stralsunder Organistin Heidrun Mestemacher am Klavier wunderschöne Lieder von Joseph von Eichendorff, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Franz Schubert – alles bekannte Stücke aus der Heimat. Die Morgenandacht hielt der neue katholische Pfarrer Henryk Klein, der aus der Kaschubei bei Danzig stammt und seit Kurzem seinen Dienst in Anklam versieht. Im feierlichen Totengedenken mit gemeinsam gesprochenem Vaterunser wurde der sieben Landsleute gedacht, die seit dem letzten Treffen verstorben sind. Einen bunten Strauß von Volks- und Frühlingsliedern überbrachte der Anklamer Knabenchor unter der Leitung von Mike Hartmann. 

Danach stießen alle Besucher mit einer Saalrunde schlesischem Stonsdorfer Kräuterlikör und böhmischem Karlsbader Becher auf das Jubiläum, die Gesundheit und das frohe Wiedersehen an. Nach der Mittagspause trat erstmals der Eisenbahner-Chor Stralsund mit Volks- und Heimatliedern auf. 

Zum bekannten Riesengebirgslied „Hohe Tannen weisen die Sterne“ erschien plötzlich der Berggeist Rübezahl im Saal und zog seine Runden durch die Reihen der Besucher. Die braven unter ihnen wurden mit einer Wacholder-Rute gestreichelt, während „alte Rechnungen“ mit kräftigen Schlägen beglichen wurden. Danach verschwand Rübezahl unerkannt, wie er gekommen war. Vermutlich fehlten dem Herrn der Berge in Anklam die Berge.

Es folgte das Verlesen der Anwesenheitslisten, wobei wieder Gäste begrüßt werden konnten, die erstmals dabei waren. Die älteste Teilnehmerin war mit 

93 Jahren Anna Anders aus Kalkstein, die in Schwarzwasser im Adlergebirge zu Hause war. 

Der Kaffeepause schloss sich ein gemeinsames Singen der vertrauten Frühlings- und Volkslieder an, die schon in der Heimat gern gesungen wurden. Dazu waren reichlich Textzettel verteilt worden, sodass die Besucher sicher und fröhlich mitsingen konnten. So ging ein Heimattag zu Ende, der allen, die dabei waren, Gästen, Mitwirkenden und fleißigen ehrenamtlichen Helfern, viel zu geben hatte.