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11.05.18 / Lada auf Erfolgskurs / Russischer Autohersteller verzeichnet wieder Gewinne

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-18 vom 11. Mai 2018

Lada auf Erfolgskurs
Russischer Autohersteller verzeichnet wieder Gewinne

Erstmals seit fünf Jahren kann der russische Autohersteller AwtoVAS, der mehrheitlich dem Renault-Nissan-Konzern gehört, wieder schwarze Zahlen vorweisen. Im ersten Quartal dieses Jahres erzielte das Unternehmen, dessen Autos unter dem Markennamen Lada verkauft werden, einen Nettogewinn von umgerechnet 

8,1 Millionen Euro. Im April hatte AwtoVAS eine Rekapitalisierung durch Renault und den russischen Technologiekonzern Rostec abgeschlossen, womit das Joint Venture Renault-Rostec seinen Anteil an AwtoVAS von 64,6 auf 83,5 Prozent gesteigert hat. 

Durch gestiegene Preise und höhere Autoverkäufe sowie Kostensenkungen durch Personalabbau ist es gelungen, die Einnahmen im ersten Quartal um 

41 Prozent zu steigern. Die Preiserhöhungen für alle Lada-Modelle um zwei bis drei Prozent waren auch infolge der Sanktionen nötig geworden, denn ein Teil der Fahrzeugkomponenten muss importiert werden. Ein weiteres Problem sind die Abstürze der Landeswährung seit Jahresbeginn. Sie  hatten zu wiederholten Preiserhöhungen geführt, um die Rentabilität von Lada zu erhöhen, wobei die Preise auf die Nachfrage so gut wie keine Auswirkungen haben. Denn auch die Preise anderer Hersteller steigen. Renault verteuerte seine Modelle um 3,8 Prozent.

Lada galt lange Zeit als Hersteller von Rostlauben, die keiner haben wollte. In der Post-Sowjetära kauften Russen nur noch die begehrten Westautos. Heute ist Lada wieder die meistverkaufte Automarke in Russland. Der Marktanteil liegt bei 20,1 Prozent. Von Januar bis März dieses Jahres verkaufte das Unternehmen 29 Prozent mehr Autos als im Vorjahr. 

In den vergangenen Jahren wurden moderne Modelle im Niedrigpreissegment entwickelt, sodass heute eine Vielfalt an Modellvarianten angeboten wird. Populärster Pkw ist der Lada Vesta. Er kostet in Russland aktuell umgerechnet 7811 Euro, in Deutschland ist die Luxusvariante ab 14150 Euro erhältlich.

Im April hat AwtoVAS mit dem Export des Vesta in die Slowakei, nach Bulgarien und Serbien begonnen. Die Fahrzeuge entsprechen den Anforderungen der EU. Das Modell wird bereits in Ungarn, Österreich und Deutschland verkauft, bald soll der Export nach Tunesien und Chile folgen.

Seinen Erfolgskurs will das Unternehmen nutzen. Weitere Ausgabenoptimierung, die Zusammenarbeit mit Zulieferern sowie die Entwicklung neuer Modellpaletten hat sich der Rumäne Yves Karakatsanis auf die Fahne geschrieben, der ab Juni Nachfolger von Firmenchef Nicolas Maure werden soll. Bislang ist er bei Renault in Rumänien in leitender Position tätig.MRK