28.03.2024

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11.05.18 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-18 vom 11. Mai 2018

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Sperrzone erholt sich

Tschernobyl – Die Strahlung des 1986 explodierten Reaktorblocks in Tschernobyl hat deutlich abgenommen. Grund dafür ist der vor zwei Jahren fertiggestellte neue „Sarkophag“, der über die vorhandene Betonhülle geschoben wurde. Menschen können sich bereits zehn Stunden in der Sperrzone aufhalten. Bis 2065 soll das AKW komplett zurückgebaut und der Boden dekontaminiert sein. Es könnte gar ein Naturschutzgebiet entstehen. MRK





Zeitung erfindet Abgeordneten

Dresden – Zum Beweis, dass die AfD ein „Fall für den Verfassungsschutz“ ist, zitiert Steffen Kailitz, Politologe am Hannah-Arendt-Institut in Dresden, in der „Sächsischen Zeitung“ den sächsischen AfD-Landtagsabgeordneten Thomas Goebel mit Äußerungen, die dieser bei einer Pegida-Versammlung und auf seiner Facebook-Seite getätigt hat. Mit einem gravierenden Schönheitsfehler: Es gibt keinen Abgeordneten dieses Namens im sächsischen Landtag.J.H.





Armeniens neuer Volkstribun

Dass eine Regierung dem friedlich demonstrierenden Volk nachgibt und abtritt, kennt man ja zuletzt aus der jüngeren deutschen Geschichte. Die Armenier haben das jetzt nachgeahmt. Nur eine Woche, nachdem er zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, trat Sersch Sargsjan auf Druck des Volkes zurück (siehe Seite 6).

Mit dem Oppositionsführer Nikol Paschinjan macht sich ein neuer starker Mann auf den Weg, Armenien aus den Fängen der Korruption, Armut und der herrschenden Oligarchenklasse zu befreien. Der 42-jährige Journalist und Parlamentarier ist der schillernde Anführer dieser „samtenen Revolution“. Überall im Lande organisierte er Kundgebungen, die durchweg friedlich blieben. Weil sich die Demonstrationen nicht allein auf die Hauptstadt Eriwan beschränkten, hatte Paschinjan die Unterstützung aus allen Teilen des Landes. 

Paschinjan hatte schon als Journalistik-Student den Ruf eines furchtlosen Kämpfers für die Freiheit. Wegen regierungskritischer Artikel warf man ihn aus der Universität Eri­wan. Nach blutigen Protesten bei der Präsidentenwahl 2008 wurde der damalige Chefredakteur einer Oppositionszeitung zu sieben Jahren Haft verurteilt, aber schon 2011 amnestiert. Am 22. April wurde er nach einem nur dreiminütigen Treffen mit Sargsjan, als er dessen Rücktritt forderte, erneut für einen Tag festgenommen. Kurz darauf trat Sargsjan mit der Erkenntnis zurück: „Nikol Paschinjan hatte recht. Ich hatte unrecht.“

Nachdem er am 1. Mai in der Nationalversammlung daran gescheitert war, sich zum Regierungschef wählen zu lassen, versuchte es Paschinjan am 8. Mai erneut: Im zweiten Wahlgang wurde er gewählt. Jetzt braucht er nur noch Putins Segen, um Armenien zu konsolidieren. Eine „geopolitische Kehrtwende“ Richtung We­sten, solle es nicht geben, beruhigte er vorab den Kreml.H. Tews