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18.05.18 / Königsberg erneuert Kooperationsvertrag mit Berlin / Bildung, Wirtschaft, Sport und Kultur: Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auf Stadtverwaltungsebene sind vielfältig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-18 vom 18. Mai 2018

Königsberg erneuert Kooperationsvertrag mit Berlin
Bildung, Wirtschaft, Sport und Kultur: Die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auf Stadtverwaltungsebene sind vielfältig
Jurij Tschernyschew

Anfang vergangener Woche hat eine offizielle Delegation aus Königsberg ihre Partner in Berlin besucht. Der Bezirk Berlin-Lichtenberg und Königsberg sind seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden. Am 13. Mai 2000 wurde erstmals eine „Gemeinsame Erklärung über die Entwicklung einer Partnerschaft“ unterzeichnet. Offiziell wurde diese Partnerschaft am 25. April 2001 besiegelt, und sie bildete eine langfristige Grundlage für weitere gemeinsame Projekte und Veranstaltungen.

Der Besuch der Königsberger Delegation war für den „Tag der Befreiung vom Faschismus“ festgelegt worden. Das Besuchsprogramm sah die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen vor wie auch die Formulierung einer neuen Vereinbarung zur Zusammenarbeit, da die Gültigkeitsdauer der bisherigen Vereinbarung ausgelaufen war.

Die Königsberger Kollegen besuchten das Stasi-Museum auf dem Gelände der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit der früheren DDR, das im Bezirk Berlin-Lichtenberg liegt.

Jürgen Hofmann, Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung, nahm eine informative Führung über den Zentralfriedhof Friedrichsfelde vor, auf dem berühmte Persönlichkeiten wie die Königsberger Künstlerin Käthe Kollwitz und Wilhelm Liebknecht begraben sind. Durch das Prisma der Lebensgeschichten der hier begrabenen Berühmtheiten gesehen, zeichnete Hofmann einen kurzen Abriss der Geschichte Deutschlands Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts.

Zentraler Punkt der Visite war die Kranzniederlegung am Ehrenmal in der Küstriner Straße, gemeinsam mit Mitgliedern der Bezirksverordnetenversammlung. An der Veranstaltung nahmen der Bezirksbürgermeister Michael Grunst mit einem Grußwort teil sowie die Leiterin für internationale Beziehungen der Königsberger Stadtverwaltung, Dina Scheljag.

An dem Arbeitstreffen im Bezirksamt Lichtenberg, bei dem unter anderem der Text der neuen Vereinbarung über die Zusammenarbeit erörtert wurde, wirkten neben Scheljag der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg, Rainer Bosse, die Beauftragte für Städtepartnerschaften, Karin Strumpf, sowie Katrin Röseler-Soult, Leiterin der Geschäftsstelle Kunst am Bau und im Stadtraum und bezirkliches Standortmarketing, mit.

Laut der neuen Vereinbarung wollen die beiden Städte in den Bereichen Bildung und Ausbildung, Jugend, Sport und Kultur, der Kooperation von Ämtern der Stadtverwaltungen sowie der Wirtschaft künftig enger zusammenarbeiten. Es ist davon auszugehen, dass diese Vereinbarung unumstritten bleibt und den zuvor genannten Schwerpunkten konkrete Inhalte über die Vorbereitung gemeinsamer Veranstaltungen folgen. Zum Beispiel ließ die Königsberger Seite jetzt schon ihr großes Interesse an der Kooperation mit Berliner Schulen durchblicken, die mit einer Vertiefung des Erlernens der deutschen Sprache verbunden werden soll. Mit Begeisterung suchen die Russen Partner in Berlin für die Organisation von Bildungs- und Kulturaustausch-programmen.

Zum Abschluss des Besuchs waren die Mitglieder der Königsberger Delegation als Ehrengäste zur Veranstaltung „Toast auf den Frieden“ ins Deutsch-Russische Museum Karlshorst eingeladen. Der Toast wurde reihum von Studenten aus Deutschland, Russland, Weißrussland und der Ukraine ausgesprochen, in Anwesenheit von Mitgliedern des Deutschen Bundestages und des Abgeordnetenhauses von Berlin sowie zahlreichen Mitgliedern der Gedenkveranstaltungen in Karlshorst.

Königsberg hat zurzeit Kooperationsvereinbarungen mit den Städten Berlin-Lichtenberg, Bodenwerder, Bremerhaven, Hamburg, Kiel, Potsdam, Rostock und Zeitz. Jede dieser Partnerschaften trägt einen individuellen Charakter und ist in unterschiedlichem Maße aktiv. Die häufigsten Kontakte gibt es mit Hamburg, Kiel und Rostock.