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18.05.18 / »Hinauf, Patrioten, zum Schloss!« / Wenn die Antifa Gülle spuckt: Impressionen vom »Neuen Hambacher Fest«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-18 vom 18. Mai 2018

»Hinauf, Patrioten, zum Schloss!«
Wenn die Antifa Gülle spuckt: Impressionen vom »Neuen Hambacher Fest«
Vera Lengsfeld

Es gibt Ereignisse, die eine magische Wirkung entfalten. Das „Neue Hambacher Fest“, das auf Initiative von Professor Max Otte stattfand, gehört dazu. Auf allen Bildern, die davon veröffentlicht wurden, ist das Besondere zu spüren. Etwas von dem Glücksgefühl, das auf dem Hambacher Schloss herrschte, überträgt sich auf den Betrachter. 

Von diesem Fest geht ein Impuls aus. Ich kann sagen, ich bin dabei gewesen. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Jahren so entspannte, frohe Gesichter gesehen zu haben, die mit der Sonne um die Wette strahlten. Selbst in bemüht kritischen Beiträgen  musste eingeräumt werden, dass die frohe Stimmung der Teilnehmer ungetrübt die Atmosphäre prägte. Nichts von den Mühen und Widerständen, die während der Vorbereitung des Festes zahlreich auftraten, war am Tag zu spüren. 

Im Vorfeld wurde alles Mögliche unternommen, um das Vorhaben zu diskreditieren. Erst diskutierte man in den Medien, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, das Fest zu verbieten beziehungsweise die Zusage der Stiftung, das Schloss an diesem Tag für den Besucherverkehr zu sperren und den Festteilnehmern zur Verfügung zu stellen, rückgängig zu machen. Als sich das als unmöglich erwies, wurde in der Medienberichterstattung so lange hartnäckig darauf verwiesen, dass sich auf dem Hambacher Schloss „Rechte“ treffen wollten, aber immer noch keine Gegendemonstration geplant sei, bis diese endlich angemeldet wurde.

So stand am Vorabend eine „Mahnwache“ vor dem Rathaus in Neustadt. Aus vielleicht 50 Gesinnungswächtern wurden in der Berichterstattung 100, als die Truppe am nächsten Tag auf dem Parkplatz unterhalb des Schlosses stand, wurden aus den höchstens 50 bei „Focus online“ sogar 150. Wozu an Fakten kleben, wenn es um die Verteidigung der wahren Gesinnung geht? Die hauptsächlich aus Karlsruhe angereisten Antifanten wurden zur „Neustädter Jugend“ verklärt. Ihre geringe Anzahl resultierte daraus, dass in Kandel am selben Tag wieder eine „Kandel ist überall“-Demonstration stattfand.

Die arme Antifa ist in diesen Tagen schwer beschäftigt. Im ganzen Land sprießen Demonstrationen für die Wiederherstellung des Rechtsstaats wie Pilze nach einem warmen Regen aus dem Boden. Das überfordert allmählich. Eigentlich wäre eine kräftige Erschwernis-Zulage aus dem Finanztopf für den „Kampf gegen Rechts“ fällig.

Am Morgen hatten sich zahlreiche Festteilnehmer und mehrere Hundert Menschen, die keine der begehrten Einlasskarten mehr ergattern konnten, in Neustadt versammelt, um, wie beim historischen Ereignis 1832, gemeinsam zum Schloss zu ziehen. An der Spitze der Initiator Max Otte, der am Beginn das von Johann Siebenpfeiffer komponierte „Hinauf Patrioten, zum Schloss“ intoniert hatte. Dank starker Polizeipräsenz und geringer Antifa-Anzahl, gab es nur einen unschönen Zwischenfall.

Ein innovativer Kämpfer „gegen Rechts“ verteilte eine Ladung Gülle auf der Straße. Danach stand er mit einem Schlauch bereit, weil er Wasser auf die Gülle und damit auf die Wanderer spritzen wollte.

Allerdings traf er nur eine bedauernswerte Frau mit voller Ladung, da hatte ihm die Polizei schon das Handwerk gelegt. Was im Kopf eines solch hasszerfressenen Typen vor sich geht, möchte man gar nicht wissen. Allerdings muss man hinzufügen, dass die Redner der Mahnwache vom Vorabend, darunter auch ein Gewerkschaftsfunktionär und Grünen-Politiker, verbal tüchtig angeheizt hatten. Da kann sich ein schlichterer Geist schon mal befugt sehen, mit Gülle gegen die angeblichen Rassisten und Fremdenfeinde anzustinken.

Auf dem Weg zum Schloss hatte die Antifa etliche Parolen auf den Asphalt geschmiert und dabei vor allem dokumentiert, dass sie weder Grammatik noch Rechtschreibung beherrscht. Außerdem zeigte sie, dass sie an Ausgrenzung, nicht am Dialog interessiert ist. „Europa ohne Euch“, stand an einer Stelle. 

Wohin wollen sie uns verbannen? Nach Sibirien? Auf dem Parkplatz unterhalb des Hambacher Schlosses klang das Gegröle, mit dem die Antifa die Festbesucher empfing, ziemlich kläglich. Manche Marschteilnehmer wagten sich näher heran, um ein Foto fürs Familienalbum zu schießen. Zu Gesprächen kam es dabei kaum. Lange hielten es die „Aktivisten“ nicht aus. Sie zogen kurz nach der Eröffnung des Fe­stes um 11 Uhr ab. Die weiße Farbe, mit der sie ihre Parolen auf den Asphalt der Zufahrtsstraße gesprüht haben, wird noch eine Weile zu sehen sein, bevor die Botschaften unter den Reifen der Autos und den Füßen zukünftiger Schlossbesucher zerrieben sind.

Auf dem Schloss konnten sich die Polizisten erholen. Für sie war der Einsatz eine verdiente Pause von ihrem sonst so anstrengenden Dienst. Auch die zahlreichen Rote-Kreuz- und Katastrophenhelfer, die laut Auflage anwesend sein mussten, konnten Sonnenbäder nehmen.

Die Reden im Saal wurden auf eine Leinwand im Schlosshof übertragen. Sowohl drinnen als auch draußen lösten die Redner große Begeisterung aus. Otte hatte eine glückliche Hand bei der Auswahl, die Reden ergänzten sich so gut, dass sie eine Art Gesamtkunstwerk bildeten.  

Der Tag klang mit einem gemeinsamen Singen aus. Mit dem Schlussakkord „Kein schöner Land in dieser Zeit“ wurde noch einmal klar:

Wir werden unser Land nicht kampflos seinen Verderbern überlassen. Das ist die Botschaft, die vom Neuen Hambacher Fest ausgeht und die ihre Wirkung breit entfaltet.