20.04.2024

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25.05.18 / Jan Heitmann: / Am Pranger

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-18 vom 25. Mai 2018

Jan Heitmann:
Am Pranger

Wären die Täter aus dem rechten Spektrum gekommen, hätte sich die Nachricht sofort bundesweit verbreitet. So aber fand der Vorfall nur ein regional begrenztes Medienecho. Es waren nämlich Angehörige der linken Szene im niedersächsischen Wendland, welche die Familie eines Polizisten heim- suchten und sie in Angst versetzten: 60 teils vermummte Personen marschierten vor dem Haus von Olaf H. in Hitzacker auf, drangen auf sein Grundstück vor, hissten ein Banner, skandierten Parolen und Drohungen. Zuvor waren der Name, das Konterfei und die Adresse des Staatsschutzbeamten über linksextremistische Internetplattformen und Netzwerke verbreitet worden. Schließlich löste der von einem Einsatz herbeigeeilte Mann gemeinsam mit mehreren Dutzend Kollegen die Belagerung auf.

Die Linken inszenieren sich nun als Opfer, die sich friedlich vor der „Hütte“ des Polizeibeamten eingefunden hätten, um ein „spontanes Straßenmusikkonzert“ zu geben, und dann von der Polizei brutal niedergeknüppelt worden seien. Man kann es den Beamten nicht verdenken, dass sie bei der Beseitigung der Gefahr für die verängstigte Familie ihres Kollegen nicht unbedingt zimperlich vorgegangen sind. Nach Angaben eines Polizeisprechers kam es zu „Handgreiflichkeiten“. Selbstverständlich muss das aufgeklärt werden. Und ebenso selbstverständlich muss mit aller Härte des Strafrechts gegen Personen vorgegangen werden, die zur Hetzjagd auf Beamte und deren Familien aufrufen und diese durch Auftritte vor deren Haus einschüchtern. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zeigt sich entsetzt und will solche Bedrohungen „nicht hinnehmen“ und darauf reagieren. Bleibt zu hoffen, dass seinen Worten auch Taten folgen.