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25.05.18 / Potsdams Flair erhalten / SPD-Kandidat mahnt zur Behutsamkeit beim Einwohnerzuwachs

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-18 vom 25. Mai 2018

Potsdams Flair erhalten
SPD-Kandidat mahnt zur Behutsamkeit beim Einwohnerzuwachs

Mike Schubert, der SPD-Kandidat für das Amt des Potsdamer Oberbürgermeisters, hat sich für ein        behutsameres Vorgehen beim Wachstum der Stadt ausgesprochen. Bei einem Stadtspaziergang im Zuge des OB-Wahlkampfs erinnerte Schubert daran, dass sich mit dem Bevölkerungswachstum die nötige Infrastruktur, wie etwa Schulen, mitentwickeln müsse. 

„In erster Linie müssen wir Politik machen für diejenigen, die hier leben“, so der SPD-Politiker. Aus Sicht Schuberts soll die Stadt Potsdam ihr Flair erhalten. Die Bevölkerungszahl von Potsdam wächst seit einigen Jahren in einem hohen Tempo. Eine Prognose besagt, dass die Zahl der Potsdamer von 171597 (2016) bis 2035 auf 220100 steigen wird. 

Bislang handhabt die Stadt das starke Wachstum der Einwohnerzahl recht erfolgreich. Nach Daten des Verbandes der Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) liegt Potsdam beim Neubau von Wohnung vor anderen Großstädten: Gerechnet auf 1000 Einwohner werden hier im Schnitt 9,4 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt. Für Hamburg wurde ein Durchschnittswert von 4,1 Wohnungen ermittelt, in Berlin waren es lediglich 3,7. Eine weitere Potsdamer Besonderheit ist der hohe Anteil von Mietwohnungen (92 Prozent) an den neugebauten Wohnungen. 

Aus Sicht des BBU hat Brandenburgs Landeshauptstadt durch eine frühe Priorisierung des Wohnungsneubaus, eine Sensibilisierung der Verwaltung und eine frühzeitige Ermittlung von  Flächenpotenzial strategisch vieles richtig gemacht. Die Stadt profitiert nun zum Teil von Vorbereitungen, die mitunter schon vor zehn Jahren angelaufen sind. 

Mit Blick auf das benachbarte Berlin beklagt der BBU, dass dort der Wohnungsneubau von Senat und Bezirken zu wenig unterstützt werde. Die Bevölkerungszahl der deutschen Hauptstadt wächst pro Jahr durchschnittlich um rund 40000. Der Berliner Senat geht davon aus, dass in der Stadt bis zum Jahr 2030 mindestens 194000 neue Wohnungen gebaut werden müssten. 

Erst vor Kurzem hat ein Immobilienentwickler vorgeschlagen, auch Berlins Kleingartenflächen für den Wohnungsbau zu erschließen. Laut dem Investor böten  Berlins innerstädtische Kleingartenflächen Platz für 400000 Wohnungen. Ende 2015 existierten in Berlin mehr als 900 Kleingartenanlagen, die sich über drei Prozent der Stadtfläche, rund 3000 Hektar, erstreckten.   N.H.