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25.05.18 / Schwere Vorwürfe gegen »Weißhelme« / Die Nichtregierungsorganisation soll im Syrienkrieg Propaganda und Desinformation betreiben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-18 vom 25. Mai 2018

Schwere Vorwürfe gegen »Weißhelme«
Die Nichtregierungsorganisation soll im Syrienkrieg Propaganda und Desinformation betreiben
Florian Stumfall

Vom Kriegsgeschehen in Syrien erfährt man in Europa zu einem erheblichen Teil von der Nichtregierungsorganisation „Syrischer Zivilschutz“. Diese sogenannten Weißhelme sind nach eigenem Bekunden eine Hilfsorganisation, stehen aber im Verdacht, im Syrienkrieg weniger zu helfen, denn als Kriegspartei die Propaganda und Desinformation von al-Kaida und anderen radikalen islamischen Gruppen zu unterstützen.

Vorwürfe dieser Art erhebt unter anderen die bolivianische Dokumentarfilmerin und Schauspielerin Carla Ortiz in einem Interview, das sie in Washington gegeben hat. Dort hielt sie sich auf, um US-Senatoren und -Abgeordneten Zeugenaussagen und ihre Videos vorzuführen, die sie in Syrien gesammelt beziehungsweise gedreht hat. Den Beweis, dass die Weißhelme mit den radikalen Moslems zusammenarbeiten, erlangte sie zum ersten Mal in Aleppo. Dort waren vor der Befreiung viele Schulen Operationszentren der Terrormiliz al-Nusra-Front, die mit al-Kaida in enger Verbindung steht, und diese Bildungseinrichtungen wurden gleichzeitig von den Weißhelmen als Lagezentren benutzt. 

Ortiz sagte in dem Washingtoner Interview: „Ich sah, wie die Weißhelme Gebäude mit Extremistengruppen der al-Nusra-Front ohne jegliche Probleme teilte. Wenn du ein normaler Zivilist bist, der gesehen hat, was diese Gruppierungen mit deinem Volk und deiner Familie getan haben, wirst du niemals etwas mit ihnen teilen.“

Dass im Krieg die Propaganda eine große Rolle spielt, wissen mittlerweile auch die Söhne des Propheten und ebenso, dass, obwohl diese sie verabscheuen, die Glitzerwelt von Musik, Film und Mode dafür außerordentlich geeignet ist. Man findet dort die richtigen Leute: Prominent und ahnungslos, so müssen sie sein. Freilich gibt es auch Missgriffe, so bei dem früheren Pink-Floyd-Sänger Roger Waters. Ihn wollten die Weißhelme anheuern, um seine Bekanntheit zu ihren Gunsten politisch auszunützen. Waters aber übergab die Korrespondenz darüber dem Journalisten Max Blumenthal, der sie veröffentlichte. Dazu zitierte er Waters in dem Sinne, dass die Weißhelme eine internationale Propagandaorganisation seien und nicht das, wofür sie sich ausgäben. Sie riefen zum Krieg auf und arbeiteten eng mit Dschihadisten-Gruppen zusammen. Blumenthal wörtlich: „Roger lüftete die Maske der Einfluss-Organisation, durch die der schmutzige Krieg in Syrien geführt wird. Denn es waren auch die Weißhelme, auf die Washington als seine einzige Quelle über einen Chemieangriff in Syrien setzte.“

Dabei gibt es für diesen Vorfall noch andere Zeugen, die allerdings im Sinne Washingtons nicht brauchbar sind, so der elfjährige Hassan Diab, eines der Kinder, welche die Weißhelme als Opfer der vorgeblichen 

C-Waffen-Attacke in Duma vorgestellt hatten. Der Junge wurde in seiner Heimatstadt Duma aus heiterem Himmel einfach in ein Gebäude und vor eine Kamera gezerrt und mit Wasser übergossen, angeblich um von Chlorgas gereinigt zu werden. Doch es gab kein Gas, wie Hassan ebenso wie sein Vater beteuern.

Ebenfalls in Duma berichteten zwei Krankenhausärzte, es seien Unbekannte in die Klinik gestürmt und hätten geschrien, auf der Straße sei Giftgas eingesetzt worden. Die Ärzte konnten bei keinem der Anwesenden irgendwelche Schäden oder Vergiftungen feststellen. Dennoch überschütteten die Unbekannten die Menschen mit Wasser. Die ganze Szene wurde gefilmt und später von den Weißhelmen im Internet verbreitet. Dabei geschehen auch Pannen. So wurde ein und dasselbe Mädchen von den Weißhelmen dreimal gerettet, an drei verschiedenen Orten.

Auffallend ist, wie häufig die Weißhelme gerade dann zur Stelle sind, wenn angeblich eine Giftgas-Attacke geschieht, dass sie ferner stets mit Kameras unterwegs sind, obwohl diese nicht zur Standardausrüstung von Rettungsmannschaften gehören, und dass sie selbst gegen Schadstoffe immun zu sein scheinen, weil man sie nie mit Atemschutz oder auch nur Handschuhen sieht, wenn sie vorgebliche Opfer wässern oder in sonstiger Weise behandeln.

Hinweise aus Nachrichtendiensten, die Gas-Inszenierung in Duma sei auf Anweisung aus London erfolgt, sind angesichts der schutzbedürftigen Quelle nicht zu verifizieren. Aber eines ist von der britischen Premierministerin Theresa May in aller Öffentlichkeit verkündet worden, nämlich, dass ihre Regierung die Finanzierung der Weißhelme erhöhen will. Zuvor hatte der Nachrichtensender CBS verkündet, die USA wolle ihre Finanzhilfe für die Weißhelme „auf Eis legen“, was bedeutet, dass bislang auch diese die angeblichen Helfer finanziell unterstützt haben. Nun also scheint Großbritannien in die finanzielle Lücke zu springen. „Wir erkennen die sehr wichtige und wertvolle Arbeit an, welche die Weißhelme durchführen. Sie zeigen große Tapferkeit, wenn sie unter schweren Bedingungen arbeiten“, so May. Bei den Beträgen, die vom britischen Außenamt an die Weißhelme geflossen sind, soll es sich um Millionen handeln. 

Auch das deutsche Auswärtige Amt hat schon bis zu sieben Millionen Euro an die Weißhelme gezahlt. Geringere Summen flossen aus Kanada, Dänemark und den Niederlanden. Im Jahr 2016 erhielten die Weißhelme den von den beiden Außenministerien Frankreich und Deutschland gemeinsam verliehenen „Deutsch-Französischen Preis für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit“.