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25.05.18 / Tiefe Einblicke in amerikanisches Denken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-18 vom 25. Mai 2018

Tiefe Einblicke in amerikanisches Denken
Wolfgang Thüne

Das Manuskript des Buchs „Der geheime Weg zu Freiheit und Erfolg – Wie man den Teufel in sich selbst besiegt“ stammt aus dem Jahr 1938, doch auch wenn das Buch erst jetzt erschienen ist, hat es nichts an Aktualität eingebüßt, gibt es doch tiefe Einblicke in die amerikanische Mentalität, mit Krisen und Problemen umzugehen. Mancher mag die Nase rümpfen ob soviel Egoismus und Kapitalismus, doch abseits marxistischer Neidgefühle profitiert eine ganze Nation von Arbeit und Lohn. 

Originell ist die Art und Weise, wie Napoleon Hill an seine Erkenntnisse gekommen ist. Nicht durch anonyme Algorithmen, durch eine Analyse der Lebensläufe von 25000 Männern und Frauen und der Herausarbeitung ihrer Erfolgsgeschichte. Hill glaubt, dass zwei Instanzen in seinem Körper wohnen, von denen die eine vom „Impuls der Angst“ und die andere vom „Impuls der Zuversicht“ motiviert wird. Hinter der Angst stehe der „Teufel“, hinter der Zuversicht „Gott“. Hinter Gott stehe die „Unendliche Intelligenz“. Dass diese nicht zum Zuge komme, dafür sorge der Teufel. Also erarbeitet Hill ein Interview mit dem Teufel, um diesem das Geheimnis zu entlocken, wie er es schafft, die Menschen immer wieder vom Pfad der Tugend abzubringen und „Gottes Gebote“ zu verletzen.

Das Kapitel „Ein seltsames Interview mit dem Teufel“ umfasst insgesamt zehn Abschnitten. Der Teufel bekennt: „Ich beherrsche die negativen Gedanken, und einer meiner besten Methoden zur Gedankenkontrolle ist die Angst!“. 

Das erinnert an das Jahr 1986, als Physik und Politik gemeinsam das Lied von der „Angst vor der Klimakatastrophe“ anstimmten, wissend, dass „Klima“ ein abstraktes, vom Wetter abgeleitetes totes Konstrukt ist und gar keine „Katastrophen“ auslösen kann. Nur vor dem Wetter muss sich seit seiner Existenz der Wetter schützen, wie es auch die Pflanzen und Tiere tun müssen. Beide haben es geschafft, die Vielfalt an Flora und Fauna der Wettervielfalt anzupassen, auch unter Opfern. Derr Teufel hat recht: Angst ist und bleibt ein Herrschaftsinstrument!

Das Kapitel „Sich mit dem Teufel treiben lassen“ ist ebenfalls hochaktuell. Er geht mit dem staatlichen Bildungssystem hart zu Gericht, obgleich er der Nutznießer ist. „Das ganze Schulsystem ist so aufgebaut, dass es meine Sache unterstützt, indem es den Kindern nahezu alles beibringt, außer, wie man seinen eigenen Verstand benutzt und selbstständig denkt.“ Das sinnlose Pauken und „Nachbeten“ des Lehrstoffes wird mit guten Noten belohnt, nicht das kritische Diskutieren und Fragen. Der Teufel betont: „Ich sorge dafür, dass die Menschen es zulassen, dass ich für sie denke, weil sie zu faul und zu gleichgültig sind, selbst zu denken.“ Für die meisten Menschen galt 1938 und gilt 2018: „Der Mensch hat zu allem eine Meinung aber von nichts eine genaue Kenntnis“. Seien wir sehr vorsichtig: Wenn der „Zeitgeist“ Wahrheiten verkündet, dann steckt der Teufel dahinter.

Das Buch ist extrem lesenswert. Es ist in einer verständlichen Sprache geschrieben und was der Teufel so ausplaudert, ist zeitlos gültig.

Napoleon Hill: „Der geheime Weg zu Freiheit und Erfolg. Wie man den Teufel in sich selbst besiegt“, Finanzbuchverlag, München 2018, broschiert, 256 Seiten, 16,99 Euro