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01.06.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-18 vom 01. Juni 2018

Leserforum

Woher der Antisemitismus kommt#

Zu: Enttäuschend (Nr. 19)

Muss sich die jüdische Gemeinde nicht allmählich einmal fragen lassen, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht? Was liegt denn als Anlass dieser Veranstaltung real zugrunde? Zwei arabischstämmige Jugendliche gerieten in Streit, wobei einer einen Gürtel verwandte und auf den anderen (einen Israeli) einschlug. Das Besondere, der Geschlagene trug eine Kippa, wie sie Juden zu tragen pflegen. Sein Kontrahent ist bis zur Stunde noch nicht identifiziert. Denkbar also, dass das Ganze auch eine Inszenierung gewesen sein könnte. 

Wenn die jüdische Gemeinde ruft, muss man natürlich als Politiker erscheinen und aufgrund unserer unverzeihlichen Geschichte sein unverbrüchliches Zusammenstehen öffentlichkeitswirksam mit den üblichen Worten möglichst kameragerecht herüberbringen. Berlins Bürgermeister Michael Müller tat dies eher schlaftablettenhaft mit den immer wiederkehrenden Worthülsen. Volker Kauder, ein Politiker, der aktuell für den importierten Antisemitismus maßgeblich verantwortlich ist, erfreute sich an dem aufkeimenden jüdischen Leben in Berlin und in der Fläche. 

Joseph Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, erinnerte an zwei Vorfälle in den vergangenen sechs Jahren, wo ein Rabbi verprügelt und zwei Jahre später ein jüdisches Ehepaar beschimpft wurde. Herrn Schuster reicht nun dieses Unrecht, wie er hier bekannte. Lea Rosh indes erinnerte an die Vergasung der Juden in Auschwitz, wovon alle, unter anderem auch alle Alliierten, gewusst haben. Viele Prominente hörten den gesprochenen Worten nachdenklich zu, so auch Regierungssprecher Steffen Seibert. 

Noch einmal, das Ganze wegen zwei sich prügelnder Jugendlicher – wo bleibt hier die Verhältnismäßigkeit? Angesichts der jüngsten Ausschreitungen in Israel, wo allein am Montag im Zuge der Öffnung der US-Botschaft in Jerusalem 59 Tote und 2771 Verletzte zu beklagen waren und ein Säugling durch das Einatmen von Tränengas starb, fragt man sich, ob die Welt noch klar denkt und nicht mehr die Wertigkeiten erkennt.

Es sind eindeutig zwei Faktoren, die diese zwei unterschiedlichen Felder (Berlin und Gaza) maßgeblich beeinflussen. In Deutschland wächst der Antisemitismus durch die ungezügelte Zuwanderung von Menschen aus den Ländern, die unter anderem durch die israelische Politik vor Ort zur Flucht gezwungen werden. Die Folge ist eine hier entstehende muslimische Parallelgesellschaft.

Wo findet sich nur ein einziger mutiger Politiker, der diese Fakten öffentlich beim Namen nennt und sich nicht hinter den in Berlin zu hörenden Floskeln, Dauerschuldbekenntnissen und Sonntagsreden versteckt?

Rudolf Neumann, Ahrensburg






Wurde das Kosovo »von der serbischen Fremdherrschaft befreit«?

Zu: Europas Armenhaus (Nr. 11)

Der Autor hat die aktuelle Lage im Kosovo zutreffend dargestellt. Im Unterschied zu den deutschen Themen, die er sehr fundiert behandelt, hat er sich zur Vorgeschichte des Kosovo-Konflikts wohl auf die Berichte in den Systemmedien gestützt, die politisch korrekt nach Bedarf die Tatsachen durch die passenden Behauptungen ersetzten. So erwähnt er zweimal, dass das Kosovo „von der serbischen Fremdherrschaft befreit“ wurde! 

Daraus kann man nur folgern, dass das Kosovo albanisch war und irgendwann von den bösen Serben besetzt wurde. Und nun hat die NATO auch ohne Beschluss des UN-Sicherheitsrates die armen muslimischen Kosovoalbaner heldenhaft (mit den Bomben aus mehreren tausend Meter hoch fliegenden Flugzeugen) und ganz selbstlos von der Fremdherrschaft der orthodoxen Serben befreit. 

Es ist nur dumm, dass in den Geschichtsbüchern nachzulesen ist, dass das Kosovo das Kernland des mittelalterlichen Serbiens war, mit zahlreichen orthodoxen Klöstern und Kirchen aus dieser Zeit. Die Ortschaften und andere geografische Begriffe tragen nach wie vor serbische Namen. Auch das Wort „Kosovo“ ist nur eine Abkürzung von „Kosovo Polje“ (deutsch: Amselfeld) und ist die Adjektivform vom serbischen Namen für die Amsel: Kos. Im Brockhaus-Lexikon von 1908 kann man nachlesen, dass der albanische Nationalheld Skanderbeg, mit christlichem Namen Georg Kastriota, einer der letzten Verteidiger der christlichen und nationalen Interessen auf dem Balkan gegen das vordringende Osmanentum war, und dass er einer serbischen Dynastenfamilie entstammt. Pi­kanterweise wird er heute von den Albanern unter dem türkischen (islamischen) Namen Skanderbeg gefeiert.

Erst unter der türkischen Besatzung kam es zur allmählichen Albanisierung des Kosovo. Vor allem ab dem 18. Jahrhundert verdrängten die muslimischen Albaner immer mehr die orthodoxen Serben. Laut Brockhaus-Lexikon von 1908 betrug am Anfang des 20. Jahrhundert der albanische Anteil an der Bevölkerung im türkischen Wilajet Kosovo zirka 45 Prozent. Nach der Befreiung von der türkischen Besatzung und Wiedervereinigung mit Serbien 1912 kamen viele Serben zurück. Trotz der großen Verluste im Ersten Weltkriegs waren die Serben vor dem Zweiten Weltkrieg die eindeutige Mehrheit und die Albaner eine, wenn auch große, Minderheit. Dieses Verhältnis fing 1943 an, sich zu ändern, als die deutsche Wehrmacht die Italiener als Kontrollmacht im zu Albanien zugeschlagenen Kosovo ablöste. Es kam zu der massiven Vertreibung und Tötung von Serben, was von der Wehrmacht toleriert wurde. Die Rückkehr der serbischen Flüchtlinge nach dem Krieg wurde mit Waffengewalt von dem kroatischen Kommunisten Tito verhindert. Sie wurden wider ihren Willen in die Woiwodina an Stelle der mehr oder weniger „freiwillig“ nach Deutschland abgewanderten Donauschwaben angesiedelt. Außerdem konnten zirka eine halbe Million Albaner aus Albanien illegal nach Kosovo einwandern. Auch der als Gandhi bezeichnete kosovoalbanische Anführer Rugova kam aus einer Großgrundbesitzerfamilie in Nordalbanien.

Das Kosovo mit nun einer albanischen Mehrheit hatte nicht nur eine großzügige und weitreichende Autonomie erhalten, sondern wurde neben Bosnien der Hauptnutznießer des finanziellen Länderausgleichs. Das hat aber den aus Albanien gesteuerten Separatisten nicht gereicht, die immer aktiver wurden. Um einer möglichen Abspaltung vorzubeugen, wurde per Referendum der Autonomiestatus des Kosovo aufgehoben. Kulturelle und lokale Rechte waren davon nicht betroffen. Trotzdem haben die Separatisten eine angeblich massive Unterdrückung durch die serbischen Behörden mit einem bewaffneten Terror, nicht nur gegen die Serben, sondern ebenfalls gegen die Albaner, die nicht mitmachen wollten, beantwortet. Die Amerikaner haben dies zunächst als Terrorismus bezeichnet, um es dann plötzlich zum Freiheitskampf umzubenennen. Die weitere Entwicklung kennt man.

Abschließend ein Hinweis: Hier wie vorher in Bosnien hat sich der Westen, angeführt von den Amerikanern, massiv an der Seite von Muslimen gegen die orthodoxen Christen engagiert. Als Ergebnis haben wir heute zwei Länder, die fortschreitend islamisiert werden. Die orthodoxen Serben haben das aus Erfahrung erwartet und haben sich dagegen gewehrt. Dafür wurden sie vom Westen bestraft. Wie lange wird der Westen noch brauchen, um zu begreifen, dass sich der Islam mit einem friedlichen Nebeneinander auf Dauer nicht zufrieden gibt?

Branko Marusic, München






Nobelpreis für von der Leyen

Zu: Totalausfall (Nr. 19)

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist kein Totalausfall! Wenn jemals ein Friedensnobelpreis zu Recht vergeben würde: Sie müsste ihn bekommen. Wer es fertig bringt, mit rund 40 Milliarden Euro jährlich eine Armee zu schaffen, bei der fast gar nichts mehr funktioniert und deren Kampfkraft krampfhaft durch ein paar Auslandseinsätze demonstriert wird, hat ein ganz anderes Ziel: Frieden! Frieden schaffen mit immer weniger Waffen ist ihr wirkliches Anliegen.

Und wenn die wenigen Waffen dann auch nicht mehr funktionieren und die Bediener von ihnen entweder weglaufen oder immer weniger qualifiziert werden, dann ist das Ziel schon fast erreicht. Und um ihre Friedens-Linie beizubehalten und dennoch keinen Ärger mit den ziemlich besten Freunden jenseits des Atlantiks zu bekommen, könnte ja der bald auf zwei Prozent zu erhöhende Rüstungssponsoren-Betrag für einen Flugzeugträger investiert werden. 

Bis der einmal fertig wird, kann es nach unserem jetzigen Stand der Rüstungs-Kompetenz viele Jahrzehnte dauern und Kosten verursachen, für die vielleicht sogar einmal die Renten gekürzt werden müssten. Und ob er dann auch wirklich schwimmen kann? Wir werden sehen ...

Henry Stephan, Himbergen