Die Jungen Liberalen (Julis) – Nachwuchsorganisation der FDP – haben in Berlin mit 20 ihrer Mitglieder symbolisch die Parteizentrale der Grünen besetzt. Damit protestierten die Julis gegen die Hausbesetzung linker „Aktivisten“ am Pfingstsonntag.
Die Polizei hatte auf Anordnung des Innensenators Andreas Geisel (SPD) das Haus in der Bornsdorfer Straße in Neukölln sofort geräumt, aber aus den beiden Regierungsparteien Grüne und Linkspartei kamen verständnisvolle Bekundungen zugunsten der linken Hausbesetzer.
„Wohnungsbau statt Eigentumsklau“ stand auf den Plakaten der liberalen Parteizentralenbesetzer zu lesen. Der Juli-Vorsitzende David Jahn: „Für uns Julis bleibt klar: Hausbesetzer bleiben Straftäter. Statt egoistischer Einverleibung fremden Eigentums brauchen wir endlich einen ambitionierten Wohnungsbau für ganz Berlin.“
Die Berliner Grünen versuchten die Aktion lächerlich zu machen. Werner Graf, grüner Landeschef: „Wer Wohnraum schaffen will, sollte keine Büros besetzen.“ Da die Jungen Liberalen wenig Erfahrung im Kampf für niedrige Mieten hätten, gebe man ihnen vor Ort gerne Tipps und Tricks für ihren Protest.
Tatsächlich scheint es eher so, dass die Liberalen dabei sind, eine linke Protestform zu okkupieren. Umfragen zu Folge sehen immer mehr Berliner den fehlenden Wohnungsbau in Berlin als Problem. Und dafür geben viele der Regierung die Schuld, an der die Grünen beteiligt sind. Juli-Chef Jahn gibt sich entsprechend selbstbewusst: „Wir sind hier, um den Grünen Nachhilfe zu geben“.