18.04.2024

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08.06.18 / Der Kreis Rastenburg in der Vergangenheit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-18 vom 08. Juni 2018

Der Kreis Rastenburg in der Vergangenheit
M. Fritsche

Geschichte zum Mitnehmen“ – so überschreibt der Direktor des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen die neu erschienene Publikation über die Historie des Kreises Rastenburg in Ostpreußen. Zu der 2014 vom Kulturzentrum erstellten Ausstellung „Rastenburg in der Vergangenheit“, in der die Stadt beschrieben wird, bilden die seit August 2017 in Wesel und nun seit Mai 2018 in Rastenburg zu sehenden 37 reich illustrierten Bildtafeln über den Kreis Rastenburg eine Ergänzung des geschichtlichen Überblicks der Region.

Diese 37 Bildtafeln sind alle vollständig in der Begleitbroschüre enthalten, die zur Ausstellung erschienen ist. Die Broschüre beschäftigt sich mit der Geschichte des Kreises Rastenburg aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Der dargestellte Zeitraum reicht von der Missionierung der Prußen über die Herrschaft des Deutschen Ordens und die herzogliche Epoche bis hin zum preußischen Landkreis. Das Heft erläutert die Entstehung des Kreises auf dem Gebiet der altprußischen Landschaft Barten zwischen Alle und Angerapp, beschreibt den 1752 entstandenen „Großen Kreis Rastenburg“ mit den Städten Barten, Bartenstein, Drengfurth, Gerdauen, Nordenburg, Rastenburg und Schippenbeil, den vier Domänenämtern und weiteren 245 Ortschaften sowie die 1818 durchgeführte Neuordnung zum Kreis Rastenburg.

Erörtert werden die Geschichte des Deutschen Ordens in dieser Region, von ihm errichtete Gebäude wie die Ordensfeste Leunenburg, das Wildhaus Bäslack und das Ordenshaus Lamgarben. Neben den Städten werden Güter und Schlösser wie Dönhofstädt, Langheim, Prassen oder Glaubitten beschrieben. Zudem wird auf die Entwicklung des Verkehrswesens in der Region eingegangen, wobei die Entstehung des Eisenbahnknotenpunktes Korschen und der Bau der Rastenburger Kleinbahn mit originalen Bildern dargestellt werden.

Weitere Kapitel gehen auf die Kirchengeschichte, darunter die der Wallfahrtskirche Heiligelinde, sowie die Entwicklung der Industrie und zahlreicher Firmen und Betriebe im Kreis ein.

Nicht vergessen wurde der Zeitabschnitt im Ersten Weltkrieg, in dem das Kreisgebiet von der russischen Armee besetzt wurde. Es folgen der Aufbau der ruinierten Wirtschaft in einer Zeit, in der das Geld keinen Wert mehr hatte, der Aufschwung nach der Machtübernahme der NSDAP, die Judenverfolgung in der Region und Geschehnisse während der Anfangsjahre des Zweiten Weltkrieges.

Der geschichtliche Überblick wird mit der sowjetischen Offensive im Januar 1945, bei der die deutschen Stellungen rasch überrannt wurden, mit Evakuierung, Flucht und Zerstörung der Stadt Rastenburg und anderer Ortschaften sowie der staatliche Neuordnung nach der Potsdamer Konferenz 1945 abgerundet. 

Die zweisprachig (deutsch/polnisch) erschienene Publikation wurde unter der Redaktion von Wolfgang Freyberg, dem Direktor des Ellinger Kulturzentrum, unter besonderer Mithilfe der Kreisgemeinschaft Rastenburg und deren Bildarchiv erstellt und kann beim Kulturzentrum Ostpreußen, Schloßstraße 9, 91792 Ellingen, Telefon (09141) 86440 oder E-Mail: info@kulturzentrum-ostpreussen.de. für 5 Euro zuzüglich Porto/Verpackung erworben werden.