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22.06.18 / Dümmste Kartoffel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-18 vom 22. Juni 2018

Dümmste Kartoffel
Rolf Stolz

Merkwürdiges dringt in einem speziellen Einzelfall aus dem Jugendamt Hamm nach draußen. Sozusagen unter dem Teppich hervor hat das Ganze mehr als ein „Gerüchle“. Aber auch der Duft der großen weiten Welt zwischen Afghanistan, Deutschland und Norwegen weht hier. Norwegen, das ist doch das Land, das seit zwölf Jahren auf Platz 1 im „Human Development Report“ (Bericht zur menschlichen Entwicklung) bei Lebensqualität, Lebenserwartung und Bildung abonniert ist. Deutschland hat hierbei Platz 6 erreicht. Man muss nicht erläutern, wie Afghanistan abgeschnitten hat.

Es gibt Menschen, denen nichts schön genug ist. Womöglich leidet auch der knapp 18-jährige Afghane Sabor S. an diesem noch nicht medizinisch erforschten Krankheitsbild. Jedenfalls ist er nach eigenen Worten im Februar 2018 aus Norwegen, wo er Asyl beantragt und eine Aufenthaltsgenehmigung bis zum Oktober 2018 erhalten hatte, nach Deutschland geflüchtet. Ein Flüchtling flüchtet – aus einem der sozialsten und ausländerfreundlichsten Länder der Welt ausgerechnet ins angeblich so kalte Deutschland? Geht es noch?

Angesichts der Offenheit der Norweger für Ausländer – man frage nur die 50 Thailänder auf Spitzbergen, die größte Minderheit dort – sollte man als weitgereister Flüchtling glück­lich sein, in Norwegen leben zu können. Allerdings haben frecherweise die Norweger die Erwartung, dass Neuankömmlinge auf kriminelles Handeln verzichten und durch Arbeit für sich selbst sorgen. Solches ist bekanntlich nicht jedermanns Zielvorstellung.

Nun kann das Jugendamt Hamm zunächst einmal nichts für seine es heimsuchenden Kunden. Die Verantwortung des Amtes beginnt dort, wo Verantwortung zu übernehmen ist. Verantwortungsvoll wäre es gewesen, Sabor S. bei der Rück­reise nach Oslo zu helfen und ihm zu verdeutlichen: Asyl in Europa kann kein Wunsch­menü sein, bei dem man sich jede Woche eine andere Spezialität auftischen lässt. Aber das Jugendamt Hamm hat eine alternative Auffassung vom Leben und vom Rechtsstaat. Zwar erklären sich die Norweger, trotz nicht gerade motivierender Erfahrungen mit dem fröhlichen Jungmann Sabor, bereit, diesen zurückzunehmen. „Kommt gar nicht in Frage“, sagt man sich in Hamm. „Der Sabor ist jetzt unser Sabor, um den kümmern wir uns, wir brauchen Fachkräfte. Außerdem soll am deutschen Sozialwesen die Welt genesen.“ 

Dem kopfschüttelnden Beobachter solcher Übergriffigkeit drängt sich die Frage auf: Haben vielleicht jene Türken und Araber ein wenig recht, die den deutschen Hans für die dümmste Kartoffel von allen halten?