Das Neue Palais in Potsdam war der bevorzugte Wohnsitz Wilhelms II. Doch nach der Novemberrevolution vor 100 Jahren musste der letzte deutsche Kaiser daraus ausziehen. Sein neues Zuhause war das Exil in den Niederlanden.
Seit dem 16. Juni darf sich der Kaiser posthum wieder im Neuen Palais aufhalten. In der bis zum 12. November laufenden Ausstellung „Kaiserdämmerung – Das Neue Palais 1918 zwischen Monarchie und Republik“ werden im Schloss Wilhelms II. letzte Tage als Kaiser gezeigt.
Als der Kaiser von der Revolution erfuhr, hielt er sich nicht in Deutschland, sondern im Großen Hauptquartier im belgischen Spa auf. Dafür blieb seine Gemahlin Auguste Victoria im Neuen Palais zurück. Doch in den Mittagsstunden des 9. November 1918 wurde die Standarte der Kaiserin von Angehörigen des Arbeiter- und Soldatenrates von der Kuppel des Kolonnadenbogens gegenüber dem Schloss eingeholt. Damit brach eine neue Zeit heran.
In den Jahren 1919 und 1920 durfte Wilhelm II. 33 Eisenbahnwaggons mit Möbeln und 30 Waggons mit Gemälden, Porzellan und Silber aus dem Berliner Schloss, dem Schloss Bellevue und dem Neuen Palais in die Niederlande verbringen lassen. Ein Teil dieser Gegenstände ist für die Dauer der Ausstellung ins Neue Palais zurückgekehrt, darunter einige Uniformen sowie der neubarocke Schreibtisch des Monarchen. Außerdem gelangten der große „Juwelenschrank“ der Kaiserin, Möbelstücke und ein Gemäldezyklus zurück an den alten Platz.
Geöffnet täglich außer dienstags von 10 bis 17.30 Uhr. Eintritt: 8 Euro. Informationen im Internet: www.kaiserdaemmerung.de