29.03.2024

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29.06.18 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-18 vom 29. Juni 2018

Zeitzeugen

Travis Kalanick – Der 1976 in Los Angeles geborene US-amerikanische Unternehmer gründete 2009 mit Garrett Camp den Fahrdienst Uber und war bis vergangenes Jahr dessen Vorstandsvorsitzender. Mit Uber wollten er und Camp den Markt für Personenbeförderung revolutionieren: „Wir befinden uns in einer politischen Kampagne, in der der Kandidat Uber heißt und der Gegner ein Arschloch namens Taxi.“ 

Philipp Benkler – Das von ihm gegründete Unternehmen Testbirds prüft Software vor der Markeinführung auf Herz und Nieren. Für Testbirds arbeiten etwa 100 Festangestellte und die unvorstellbare Zahl von 250000 frei­en Mitarbeitern in 193 Ländern. Im Schnitt verdienen Tester zwischen 20 und 30 Euro im Monat. Die fleißigsten kommen auf einen vierstelligen Betrag pro Jahr. Aber die weitaus meisten Mitglieder der Test-Community sind nicht aktiv.

Holger Bonin – Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Kassel leitet den Bereich „Arbeitsmärkte“ am Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Für ihn ist die Arbeit bei Uber eine Form der Scheinselbstständigkeit, da Uber alle Details des Vertrages zwischen Fahrer und Fahrgast regele, und eine Regulierung derartiger Plattformen hält er für dringend nötig. 

James Bloodworth – Der britische Journalist recherchierte für sein dieses Jahr erschienenes Buch „Sechs Wochen undercover“ von 2016 bis 2017 verdeckt in der Gig Economy. In dieser Zeit arbeitete er als freier Fahrer beim Fahrdienst Uber, im britischen Verpackungszentrum von Amazon und als Pflegekraft in Blackpool. In seinem Buch beschreibt er eine Arbeitswelt, in der schlecht bezahlte Freiberufler weniger Rechte haben als Festangestellte. 

Gianpiero Petriglieri – Der außerordentliche Professor für Organisationsverhalten an der 1959 in Frankreich gegründeten privaten Insead-Wirtschaftshochschule mit Niederlassungen in Europa, Asien und dem Nahen Osten sieht in der Gig Economy die Arbeitswelt der Zukunft. Zwar erkennt er die Risiken, aber es liegt seines Erachtens am Einzelnen, wie er seine Lage meistert.