25.04.2024

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29.06.18 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-18 vom 29. Juni 2018

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Gefälschtes Bild entlarvt

Moskau – Ein Bild, das Hunde zeigt, die angeblich in Russland anlässlich der WM getötet wurden, hat das Recherchenetzwerk „Correctiv“ als Fälschung entlarvt. Die Aufnahme des Reuters-Fotografen Akhtar Soomro wurde vor zwei Jahren in Karachi, Pakistan, aufgenommen und nun in sozialen Netzwerken beschnitten veröffentlicht. MRK





Viele Deutsche wollen Kurz

Berlin – Eine „Liste Sebastian Kurz“ würde in Deutschland bei einer Bundestagswahl 38 Prozent und damit 5,5 Prozentpunkte mehr als Angela Merkel und die Union bekommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag des „Focus“. Dabei ist die Zustimmung zum österreichischen Bundeskanzler in allen politischen Lagern auffallend hoch: Acht von zehn AfD-Wählern stimmten für Kurz, 30 Prozent bei der Union, bei SPD und Linkspartei jeweis 20 und 13 Prozent bei den Grünen.J.H.





Zwei Kapitäne für die Berlinale

Die leicht aus dem Ruder gelaufene Berlinale, die Dieter Kosslick seit 17 Jahren auf joviale Art steuert, scheint so schwergängig zu sein, dass es zukünftig zweier Steuerleute bedarf, um sie auf Kurs zu bringen. So entschied eine von Kulturstaatsministerin Monika Grütters eingesetzte Findungskommission, dass mit der Niederländerin Mariette Rissenbeek und dem Italiener Carlo Chatrian von Mai 2019 an zwei Ausländer den als Festivalleiter scheidenden Kosslick ablösen werden.

Im neuen Leitungstandem hat Rissenbeek als Geschäftsführerin zwar das letzte Wort, doch das Sagen hat Chatrian als künstlerischer Leiter. Dabei spricht der 1971 in Turin geborene, in Literatur und Philosophie ausgebildete Filmkritiker noch kein Wort Deutsch, weshalb ihm die seit 20 Jahren in Deutschland lebende Rissenbeek, die sich bislang als Chefin von German Films um die Verwertung deutscher Filme auf ausländischen Filmfestivals sorgte, die organisatorischen Aufgaben abnehmen soll.

Der Cineast Chatrian, der Bücher über Regisseure wie Wong Kar-Wai oder Frederick Wiseman schrieb, leitete zuletzt sechs Jahre lang das Filmfestival von Locarno, das unter ihm zu einer wahren Perle für Filmfreunde gereift ist. Ähnliches wird von ihm in Berlin erwartet, wo die Berlinale unter Kosslicks Ägide mehr Masse als Klasse besaß. Erst im November forderten namhafte Filmschaffende dazu auf, die Berlinale zu „entschlacken“, damit sie nicht den Anschluss zu den Festivals von Cannes und Venedig verliert. 

Chatrian muss nun mit Rissenbeek den Spagat zwischen Kommerz und Kunst schaffen. Sollten zwei Kapitäne nicht genügen, um mit einem anspruchsvolleren Programm das mit fast einer halben Million Zuschauer größte Publikumsfestival der Welt wieder in ruhiges Fahrwasser zu navigieren, wäre das auch politisch ein Schiffbruch für Berlin.H. Tews