20.04.2024

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06.07.18 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-18 vom 06. Juli 2018

MELDUNGEN

Mercosur kommt nicht in Gang

Brüssel – Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Staaten vom Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) über den Abschluss eines Freihandelsabkommens stocken wieder nach sechs Dialogrunden in diesem Jahr. Derzeit hat der Mercosur lediglich vier Vollmitglieder: Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. In der EU warnen unter anderem die französischen und österreichischen Bauernvertreter davor, den Druck auf die Landwirte durch Billigimporte aus Südamerika weiter zu erhöhen. Gegen die Interessen der französischen Bauern wagt Präsident Emmanuel Macron nichts zu unternehmen. Die Gewerkschaftsbewegungen beider Blöcke sowie Politiker und Analysten wenden sich dagegen, eines der größten Freihandelsabkommen der Welt abzuschließen, ohne die Folgen speziell für die weniger entwickelten Länder auf beiden Seiten des Atlantiks abzuschätzen. Sie fordern einen gemischten Begleitausschuss für den Bereich „Soziales und Arbeit“, um in der Endphase der Verhandlungen die Beteiligung der Gesellschaft zu ermöglichen. Völlig zwecklos erscheint daher zurzeit auch der Appell der deutschen Industrie an die Berliner Bundesregierung, auf einen raschen Abschluss mit dem Mercosur zu drängen.D. Jestrzemski





Orthodoxe in USA rebellieren

Boston, New York – Laienvertreter der als Erzdiözese Amerika zum Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel gehörenden griechisch-orthodoxen Auslandskirche in den Vereinigten Staaten haben eine Unabhängigkeit von ihrer bisherigen Mutterkirche gefordert. Die US-Tochterkirche ist schon seit Langem bei Weitem größer und mit Abstand reicher als die historische Residualkirche in der heutigen Türkei. Bei der Vergabe von Ehrendoktoraten in der kirchlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Boston forderten Vertreter der sogenannten Archonten – der selbstbewusste Name basiert auf einem Herrschaftstitel im alten Griechenland – wahlweise eine Loslösung vom Patriarchat in Istanbul oder aber dessen Übersiedlung nach New York. Wie Evstathios Valiotis, ein Wortführer der Bewegung, verkündete, wolle man sich „als mächtige orthodoxe Kirche nicht von einer kleinen Gruppe Restchristen am Bosporus“ regieren lassen. Als der von Istanbul ernannte amerikanische Erzbischof später von einer Dienstreise nach Griechenland in die USA zurück-kehrte, wies er die Forderung der Laienorganisation vehement zurück: Man werde auch weiterhin Teil des Patriarchats bleiben. Bei einer inneramerikanischen Kirchenspaltung hätte er jedoch nicht die besten Karten: Während das Ökumenische Patriarchat allenfalls eine kleine Stellschraube der USA im Nahen Osten bildet, stellen seine bisherigen Untertanen in den Vereinigten Staaten eine wichtige Wähler- und Wahlspendergruppe dar, die über eine nicht zu unterschätzende politische und damit auch juristische Macht verfügt. Zur Erzdiözese Amerika zählen die Nachfahren von Mitgliedern aller griechischen Nationalkirchen, aber auch von Anhängern verschiedener orthodoxer Kirchen Ägyptens und der Levante sowie einzelne Gruppen von Albanern und Ukrainern.T.W.W.