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06.07.18 / Versuche gab es viele / Wer nicht so alles versucht hat, Rizin als Waffe zu missbrauchen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-18 vom 06. Juli 2018

Versuche gab es viele
Wer nicht so alles versucht hat, Rizin als Waffe zu missbrauchen

Im Gegensatz zum sogenannten Regenschirmattentat auf Georgi Markow (siehe Kasten) misslangen zahlreiche andere Mordversuche mit Rizin. So überlebte der enttarnte CIA-Maulwurf im KGB Boris Sielicki-Korczak 1981 die Injektion einer Kugel voller Rizin. 

Ebenso scheiterten sämtliche Bemühungen der US-Ärztin Deborah Green, ihren Ehemann Michael Farrar 1995 mithilfe von rizinvergifteten Lebensmitteln zu beseitigen. Gleichermaßen ohne Erfolg blieb die Seniorin Betty Miller aus Shelburne (Vermont). Die 70-Jährige wollte Suizid begehen und sammelte daher die Wunderbaumsamen auf dem Gelände des Wake-Robin-Altenheimes. Dann testete sie das nach einer Anleitung aus dem Internet hieraus gewonnene Rizin an ihren arglosen Mitbewohnern, die aber nur leichte Symptome entwickelten. Weil das FBI der Frau Ende 2017 auf die Schliche kam, drohen dieser nun fünf Jahre Haft.

Auch radikale Moslems und Rechtsextreme planten, das tödliche Gift einzusetzen. So gibt es ernstzunehmende Hinweise darauf, dass die Terrororganisation al-Kaida 2001 und 2011 in Afghanis-tan beziehungsweise dem Jemen versucht hat, Rizin herzustellen. 

Außerdem bereitete die regierungsfeindliche US-amerikanische Gruppierung Minnesota Patriots Council 1991 einen Anschlag mit Rizin vor, bei dem mehrere Polizisten sowie Bundesagenten getötet werden sollten. Deswegen wurden Douglas Baker, Leroy Charles Wheeler, John Oelrich und Dennis Brett Henderson 1995/96 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Hierüber erfuhr die Öffentlichkeit nur relativ wenig. 

Hingegen sehr öffentlichkeitswirksam waren die mit Rizin kontaminierten Drohbriefe an US-Präsident Barack Obama, US-Senator Roger Wicker und den New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, die im April/Mai 2013 abgefangen werden konnten, bevor sie in die Hände ihrer jeweiligen Adressaten gelangten. Als Absenderin ermittelte das FBI Shannon Guess Richardson. Die US-amerikanische Schauspielerin wollte mit ihrer Tat prominente Befürworter von schärferen Waffengesetzen einschüchtern.W.K.