Sie sollten helfen, eine Welt ohne Krieg zu schaffen. Das war die Absicht der Vereinten Nationen, als sie 1948 die Blauhelmtruppen ins Leben riefen. Ihren ersten Einsatz erlebten die UN-Soldaten im israelisch-arabischen Krieg ihres Gründungsjahres, den sie ebenso wenig verhindern konnten wie zahllose weitere Konflikte seitdem.
So bleibt die Bilanz nach 70 Jahren durchwachsen. Journalistenlegende Peter Scholl-Latour warf der Friedenstruppe sogar vor, jedes Chaos nur noch zu vergrößern.
Ihre schlimmsten Momente erlebte die Blauhelm-Mission 1994 in Ruanda und ein Jahr darauf im bosnischen Srebrenica. In beiden Fällen schauten UN-Soldaten tatenlos zu bei entsetzlichen Massakern an Zivilisten.
Kritikern zufolge nutzen Drittwelt-Regime die Blauhelm-Einsätze vor allem zum Geldscheffeln: Sie lassen sich die Entsendung der Söhne ihres Landes von der Weltgemeinschaft teuer bezahlen. Diese Praxis erinnert an den Soldaten-Verkauf barocker Fürsten im 18. Jahrhundert. H.H.