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06.07.18 / Museumsschätze / Aus dem Ostpreußischen Landesmuseum: Kopfschmuck im Ermland, und der ADAC fährt nach Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-18 vom 06. Juli 2018

Museumsschätze
Aus dem Ostpreußischen Landesmuseum: Kopfschmuck im Ermland, und der ADAC fährt nach Ostpreußen

Das Ostpreußische Landesmuseum ist das einzige Museum in Deutschland, das die reiche Kultur und Geschichte der ehemaligen deutschen Provinz Ostpreußen in Gänze thematisiert.

Aufgabe des Museums ist die Bewahrung und Erforschung der Geschichte und Kultur Ostpreußens sowie die museumsgemäße Darstellung seiner vielgestaltigen Jahrhunderte währenden Realität. Zukünftig werden wir in einer eigenen Abteilung auch die Kulturgeschichte der sogenannten Deutschbalten thematisieren, welche als deutschsprachige Minderheit im heutigen Estland und Lettland lebten. Der genaue Auftrag ergibt sich auf Grundlage des Paragrafen 96 des Bundesvertriebenengesetzes und der Satzung der Ostpreußischen Kulturstiftung.

Die museale Arbeit geschieht in Zusammenarbeit mit polnischen, russischen und litauischen Museen und Kulturinstitutionen, die heute im ehemaligen Ostpreußen tätig sind sowie entsprechenden Partnern in Estland und Lettland für die deutschbaltische Abteilung.

Die Dauerausstellung des Museums wird erweitert und ist daher derzeit geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgt am 26. August 2018. Bis dahin werden in der Preußischen Allgemeinen Zeitung besondere Objekte aus dem Bestand des Museums vorgestellt.

Ermländische Trachtenhaube

Aus Ostpreußen sind nicht sehr viele ältere Bekleidungsformen erhalten geblieben. Gegen 1900 versuchten verschiedene Vereine auf dem Land, oft von Lehrern 

initiiert, aus vorhandenen Resten die letzte Trachtenform zu erhalten und zu festlichen Angelegenheiten zu präsentieren. Dabei wurden Tanzgruppen gebildet und entsprechend ausgestattet mit alten oder nach alten Vorbildern neu geschneiderten Trachtenteilen. Auf diesem Weg rettete man in einigen Gegenden alte Texti-lien und das Erscheinungsbild der Tracht, wie sie bis Anfang oder Mitte des 19. Jahrhunderts noch in Gebrauch gewesen war. Auch die hier gezeigte Trachtenhaube stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Das Ermland als katholisch geprägte Region mitten im evangelischen Ostpreußen hatte aufgrund seiner eigenen kulturellen Prägung länger traditionelle Bekleidungsformen behalten. Zu der Sonntags- und Festtracht der Frauen, vor allem auf dem Land, gehörte im frühen 19. Jahrhundert eine besonders aufwendig gearbeitete Haube mit gold- oder silberfarbenen Faden und langen seidenen Bändern. Später galt sie als eines der bekanntesten Trachtenteile Ostpreußens überhaupt und wurde seit 1900 wieder getragen und nachgearbeitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition im Westen weiter gepflegt. 

Wie eine solche Trachtenhaube getragen wurde, zeigt das Gemälde von Kurt Matern aus der Zeit um 1950.

Erinnerungsplakette an die Ostpreußenfahrt des ADAC 1929

Der bekannte Automobilclub wurde bereits 1903 gegründet. In den Jahren vor 1933 fanden Überlandfahrten statt, die die Verbundenheit mit den Regionen stärken sollten. Die Ostpreußenfahrt 1929 wurde als Leistungsprüfung im Sportprogramm des Vereins durchgeführt. Die Plakette zeigt das Porträt Paul von Hindenburgs, des Siegers über die Russen im Ersten Weltkrieg und damaligen Reichspräsidenten sowie das Tannenberg-Nationaldenkmal.

Wir erhielten dieses seltene Stück als Geschenk von Wolf Eichstädt, dessen Vater an der genannten Fahrt teilgenommen hatte. Er war vor 1934 Polizeioffizier in der ostpreußischen Hauptstadt Königsberg. Die Erinnerungsplakette wird in der Abteilung Wirtschaft in der Weimarer Zeit gezeigt. OL

Ostpreußisches Landesmuseum, Heiligengeiststraße 38, 21335 Lüneburg, Telefon (04131) 759950, E-Mail: info@ol-lg.de, Internet: www.ol-lg.de. 





MuseumsCard

Itzehoe – Noch bis zum 1. November können Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit der MuseumsCard kostenlos das Kreismuseum Prinzeßhof und mehr als 100 teilnehmende Museen in Schleswig-Holstein besuchen. Jeder, der die Karte haben möchte und unter 18 Jahren alt ist, kann sie kostenfrei erhalten. An zwei Tagen in den Herbstferien, am 11. und 18. Oktober, gilt die MuseumsCard auch als Freifahrtkarte in allen Bussen und Bahnen von NAH.SH, dem Nahverkehr in Schleswig-Holstein.

Die MuseumsCard wird vom Landesjugendring Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, den schleswig-holsteinischen Sparkassen, dem Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg sowie dem Nahverkehr Schleswig-Holstein durchgeführt. Informationen unter Telefon (04821) 64068, Internet: www.kreismuseum-prinzesshof.de oder unter der offiziellen Internetseite www.meine-museumscard.de. 

Hier gibt es Informationen rund um die Karte, die teilnehmenden Museen und über ein Gewinnspiel, an dem MuseumsCard-Besitzer teilnehmen können, wenn sie mindestens drei Museen aufgesucht haben. Die MuseumsCard gibt es auch als App. Diese ist im iTunes- und Android-Shop 

kostenfrei erhältlich. Die App gilt als digitale MuseumsCard – mit ihr kann man mobil auf wichtige Informationen zur MuseumsCard zugreifen. 

Außerdem zeigt sie an, welche Museen sich in der Nähe befinden. Die teilnehmenden Museen sind auf ganz Schleswig-Holstein verteilt: die Nolde-Stiftung Seebüll in Nordkirchen, das Flensburger Schifffahrtsmuseum, das Weih-

nachtshaus in Husum, das Wikinger-Museum Haithabu in Busdorf oder auch das Museum Eckernförde, in dem noch bis zum 5. August die Ausstellung zur Künstlerkolonie Nidden „Landschaft voll Licht und Farbe“ zu sehen ist.PAZ