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06.07.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-18 vom 06. Juli 2018

Leserforum

Zirkusveranstaltung mit Fußballern

Zu: Hypothek für die WM (Nr. 24)

Das hat ja ganz hervorragend geklappt mit der Integration. Sehr vorbildlich, wie die Herren Özil und Gündogan die vielen Millionen Euro der deutschen Fußballfans jahrelang in ihre privaten Taschen integriert haben und über die laufende Fußball-Weltmeisterschaft noch weiter integrieren.

Und dann dieser Fußballverein DFB mit seinem Präsidenten Grindel und seinen Abteilungsleitern Bierhoff und Löw: Getrieben von unbändiger Geldgier und lächerlich anmutender Eitelkeit sind diese Vereinsführer längst so weit von der Basis der Fußballanhänger entfernt wie weite Teile unserer Bundespolitiker von ihren Wählern. Charakter sucht der Zuschauer vergeblich, die öffentlichen Rechtfertigungsversuche geraten zur stümperhaften Posse und verdeutlichen die Unfähigkeit, durchdachte Entscheidungen zu fällen.

So am Rande dieser mittelmäßigen Zirkusveranstaltung lässt sich dann auch noch der Bundespräsident Frank Walter-Steinmeier am DFB-Zügel durch die Manege führen. Das ist einfach würdelos, abgehoben, arrogant – und auch nutzlos.

Diese DFB-Fußballtruppe als Nationalmannschaft zu bezeichnen, kommt einer Entwürdigung aller früheren deutschen Nationalmannschaften gleich. Und so planlos, wie die DFB-Granden in den letzten Wochen Krisenmanagement betrieben haben, so planlos hat die DFB-Fußballtruppe nicht nur ihr Eröffnungsspiel gegen Mexiko verloren, sondern auch das gegen Südkorea und ist nach der Vorrunde aus dem WM-Turnier ausgeschieden. Schade? Mitnichten: Der Fisch stinkt immer vom Kopf, und nun beginnt auch noch der Körper zu bröseln.

Ob die Herren Müller und Hummels auch an der Fußball-Weltmeisterschaft hätten teilnehmen dürfen, wenn sie für Herrn Gauland von der AfD posiert hätten?

Klaus-Peter Steinwender, Kamputschen






EU-Keule als Argument im Asylstreit

Zu: „Endspiel“ auf Zeit (Nr. 25)

In diesen Tagen ist immer wieder von einem „Asylstreit“ die Rede. Doch bei nüchterner Betrachtung erscheint es zunehmend als inszeniert, fast wie eine groteske Schmierenkomödie.

Wie oft schon hat der CSU-Vorsitzende und heutige Bundesinnenminister zunächst die Bundeskanzlerin kritisiert und am Ende klein beigegeben, sozusagen den „Drehhofer“ gemacht? Als bayerischer Löwe gebrüllt und als Bettvorleger geendet. Am Ende ging immer die Kanzlerin gestärkt aus der angeblichen „Auseinandersetzung“ hervor. Es wirkt immer irgendwie abgesprochen.

Es sollte schon verwundern, wenn das jetzige „Kompromissangebot“ Merkels nicht genauso aus dem Drehbuch stammt. Fakt ist, dass der Bundesinnenminister nur den Erlass seines Vorgängers aufzuheben bräuchte, wonach jeder Weltenbürger, mit oder ohne Papiere, ehrlicher Mensch oder Bandit, Aufnahme findet und alimentiert wird. Dazu benötigt er keinen Beschluss des Parteivorstandes und auch nicht die Erlaubnis der Regierungschefin.

Aber das wird nicht passieren, zumal die nächste Flüchtlingswelle über Bosnien bereits auf uns zurollt. Weil sich die Nazikeule zwar immer noch als wirkungsvoll erweist, aber inzwischen doch recht abgedroschen wirkt, wurde eine neue Wunderwaffe erfunden. Nämlich die durch interessierte Kreise geschürte Angst vor einem Auseinanderbrechen der EU. Das ist noch deutlich wirkungsvoller als die stets bewährte Empörungsmaschine. Der Koalitionspartner gießt noch ein wenig Öl ins Feuer durch Gerüchte über die Vorbereitung auf Neuwahlen.

Man muss nur genügend Nebelkerzen werfen, damit der Bürger das „weiter so wie bisher“ klaglos hinnimmt. Es ist kaum zu erwarten, dass das Dublin-Abkommen hierzulande jemals wieder angewandt wird – weil es ja nicht im EU-Interesse ist.

Ralf Möllering, Melle






Troll-Legenden

Zu: Schmutziger Krieg im Netz (Nr. 22)

Die PAZ widmet dem Krieg im Netz eine ganze Seite und prangert in erster Linie angebliche Trolle, vornehmlich russische, aber auch andere an.

Kein Wort in den Berichten über die zwar nicht mehr in den Schlagzeilen befindliche, aber mit Sicherheit noch weiterlaufende Kontrolle des gesamten Internetverkehrs durch US- und britische Geheimdienste inklusive der Abhörung eines Großteils europäischer Politiker. Nehmen Sie vielleicht an, dass die USA und die Briten nur Informationen sammeln? Es ist eher davon auszugehen, dass die Informationen auch ausgewertet und gegen uns auch in der Beeinflussung von Meinungen eingesetzt werden. Dass es so ist, wissen wir seit Edward Snowden sicher. Russische Trolle, die Wahlen beeinflussen, sind bis dato noch größtenteils Legende. 

Dr. Peter Schimmelpfennig, Weinsberg






Aufs Auge gedrückt

Zu: UN bereiten Völkerwanderungen vor (Nr. 20)

Der Beitrag passt gut zu „Jetzt kommen EU-Bürger statt Syrer und Afrikaner“ aus derselben Ausgabe und auch zu „Migration als Waffe“ in Nr. 21. Letztlich handelt sich hier immer um eine gezielte Vorgehensweise. Die USA sind hieran nicht unwesentlich beteiligt. Und dass die Vorbereitung der UN für Völkerwanderung weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit in Deutschland vorbereitet wird, halte ich für völlig falsch. Mit Öffentlichkeit ist sicherlich nicht die Politik gemeint. Erschreckend ist, wenn das so wäre, aber nicht verwunderlich.

Aber warum wird hier nur Deutschland genannt? Ist es im Rest-Europa besser? Nein. Europa ist ein zerstrittener „Haufen“. Hier wird alles geschluckt, was die UN und damit unter anderem die USA den Europäern aufs Auge drücken. Armes Deutschland, armes Europa.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Lernmittelfreiheit macht wenig Sinn

Zu: Statt Geschenk droht Kahlschlag (Nr. 22)

So sehr ich dem Artikel über die Anschaffung von Schulbüchern zustimme, so fehlt ihm ein wesentlicher Aspekt vollkommen. Zwischen einer völligen Lernmittelfreiheit und einer pauschal erhobenen, symbolischen Steuer oder Gebühr besteht grundsätzlich gar kein Unterschied. Zu meiner Grundschulzeit wurden noch alle Bücher vor Beginn des Schuljahres von meinen Eltern im Buchhandel erworben. Das hatte zwei Folgen und eine Folge nicht.

Erstens entwickelte sich für die nach dem Schuljahr nicht mehr gebrauchten Bücher sofort ein reger Gebrauchthandel. Die Erstkäufer bekamen einen Gutteil ihres Aufwandes zurück, und die Zweitkäufer (und folgende) bezahlten nur einen Bruchteil des Neupreises.

Zweitens bestand gerade in den Familien, in denen Bücher nicht ohnehin um ihrer selbst geschätzt wurden, ein finanzielles Interesse daran, sie pfleglich und sorgsam zu behandeln. Schutzumschläge waren die Regel und Kritzeleien die große Ausnahme.

Was nicht passierte, war, dass die Anschaffung zur finanziellen Belastung der wenig verdienenden Eltern wurde. Bücher in dem heruntergekommenen und verkommenen Zustand, der heute nach nur einem Jahr vollkommen „normal“ geworden ist und der das Aufbauen eines „Bücherbestandes“ an den Schulen von vornherein illusorisch erscheinen lässt, waren praktisch umsonst zu haben.

Das einzige, was man mit der hochgelobten „Lernmittelfreiheit“ sinnvollerweise tun kann, ist, sie abzuschaffen. Wo für alles Geld da ist, nur für Bücher nicht, da war für interessierte und willige Schüler schon immer Hilfe aus dem direkten Umfeld nicht weit. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, alles zu entwerten und vor aller Augen kosten- und wertlos erscheinen zu lassen.

Axel Berger, Köln






Bärendienst à la Gauland

Zu: Den Horizont erweitern (Nr. 23)

Autsch! Das ging wieder einmal daneben. Wer „NS-Zeit“ und „Vogelschiss“ Höcke-artig in einem Atemzug nennt, müsste eigentlich wissen, dass er Systemmedien und Politmitbewerbern eine Steilvorlage liefert. Diese Begriffe werden von den politischen Gegnern anschließend dankbar aufgenommen und unweigerlich aus dem gesagten und gemeinten Zusammenhang gerissen. 

„Verharmlosung und Relativierung der deutschen Ursünde“ schallt es öffentlichkeitswirksam aus allen Ecken. Nach der Boateng-Debatte nun eine weitere Glanzleistung des Fraktionsvorsitzenden. Der vermeintliche Politfuchs Gauland hat seiner Partei erneut einen Bärendienst erwiesen und den politisch interessierten Beobachtern gezeigt, dass die AfD selbst alles dafür tut, die Bäume nicht in den Himmel wachsen zu lassen.

H. Dieter Albers, Hanstedt






Die SPD ist unterhalb der Bundesebene längst nicht »todkrank«

Zu: Die SPD ist „todkrank“ (Nr. 22)

Der Artikel wird durch die Realität vollkommen ad absurdum geführt. Es ist sicherlich richtig, dass einige Stammwählergruppen andere Präferenzen bei Wahlen setzen. Von einer gewaltigen Schwungmasse kann allerdings nicht die Rede sein. Diese Tatsache gilt allerdings nur für Bundestagswahlen. In den Ländern steht die SPD festgefügt, stellt mehrere Ministerpräsidenten oder bildet ei­nen Teil der Koalitionsregierung. 

Ganze Landtagsverwaltungen (oft mehr Personal als manche Ministerien) sind fest in den Händen von Besitzern des roten Parteibuches. Bei der Bundestagsverwaltung (etwa 3000 Beschäftigte) wird man ohne SPD-Parteibuch noch nicht mal Papierkorb­ausleerer. In der Kommunalpolitik beherrscht die SPD zahlreiche Landsrats- und Bürgermeisterämter. Lukrative Posten sind hier zu vergeben. Hausmeister von Schulen oder öffentlichen Einrichtungen besitzen ihr rotes Parteibuch – quasi als Voraussetzung der beruflichen Existenz. 

Die politischen Vorfeldorganisationen (Anti-Abschiebe-Industrie) sind komplett von Anhängern der Grünen und SPD/Linkspartei geprägt. Über Jahrzehnte verfolgte die SPD eine sehr geschickte Personalpolitik, die auch Personen ohne entsprechende Qualifikation auf gut bezahlte Posten verhalf. Ein Beleg unter vielen. Vor 33 Jahren befand sich die Lehrerarbeitslosigkeit in Westdeutschland mit rund 60000 und mehr auf dem Höhepunkt. Trotzdem wurden im überschuldeten Saarland Juso-Funktionäre unter Oskar Lafontaine nach dem zweiten Staatsexamen auch in aussichtlosen Fachkombinationen (Deutsch/Geschichte, Erdkunde/ Sport) eingestellt und zwischenzeitlich in einer neu errichteten Lehrerakademie geparkt. Die Leute sind heute noch im Dienst und sehen genüsslich ihrer Pension, beginnend bei A14, entgegen.

Mitte der 80er wurden bundesweit selbst Leute mit den allerbesten Examina und heute gefragten Fächern wie Chemie, Mathe, Physik nicht eingestellt. SPD-geführte Kultusministerien machten dies möglich. Bei der damals noch starken CDU hieß es: „Hättest du mal was Anständiges gelernt.“ Diese planmäßige, vorausschauende SPD-Politik dürfte auch einigen CDU-Oberen nicht entgangen sein. Passiert ist nichts. 

Die SPD verfügt über ein gewaltiges Vermögen samt dazugehörigen Immobilien, bestenfalls übertroffen von der Linkspartei, die im Wendejahr – niedrig geschätzt zirka sechs Milliarden Ostmark beiseite geschafft hat. Über die fast vollständig in SPD-Hand befindliche Presse- und Medienlandschaft brauche ich der Re­daktion nichts zu erzählen.

Wie Phönix aus der Asche kam die SPD bei der letzten Landtagswahl in Niedersachsen unter Ministerpräsident. Denn es gab kaum eine Wählerwanderung zur AfD. Diese – heillos zerstritten und ohne personellen Unterbau –schaffte mit Mühe die Fünfprozenthürde. Feixend werden von SPD- und Grünen-Funktionären die berufliche Vernichtung und soziale Ausgrenzung von AfD-Funktionären quittiert. 

Die in ihrem Sinne kluge Personalpolitik bindet auch durchaus kritische Geister unwiderruflich an die SPD. Auch heute noch bildet das rote Parteibuch eine sichere Grundlage für einen gut bezahlten Arbeitsplatz. Man könnte dies noch endlos ausführen – der Optimismus der PAZ dürfte in keinster Weise gerechtfertigt sein. Nicht zuletzt auf Druck der SPD wurden ab 1998 die Vertriebenenorganisationen komplett ausgetrocknet, jeder obskure mus­limische Verein bekam mehr. Das Kulturreferat des BdV mit interessanten Seminaren musste 1999 alle Mitarbeiter entlassen – die SPD-Personalpolitik schlug zu. 

Die neuerlichen Einlassungen des „Medienprofis“ Gauland sind Wasser auf die Mühlen der üblichen Verdächtigen, die bei weiterem Erfolg den Verfassungsschutz (ebenfalls SPD-Domäne) auf die AfD hetzen werden. Dann würden sicherlich wieder Beamtenstellen für verdiente SPD-Mitglieder frei. 

Zusammengefasst: Der Seite-1-Aufmacher in der PAZ schürt einen völlig falschen Optimismus bezüglich der Veränderung der Parteienlandschaft – nicht zum ersten Mal.

Markus Krämer, Allendorf






Merkels uneuropäische Lösung

Zu: „Endspiel“ auf Zeit (Nr. 25)

Dieses Land ächzt an so vielen Stellen so laut, dass das schon dem Langmütigsten auffällt. Viermal hat Angela Merkel inzwischen als Bundeskanzlerin geschworen, stets dieses Land und seine Bürger vor Schaden zu bewahren. Wenn sie das endlich beherzigen würde, müsste sie selbst auf die Idee gekommen sein, woanders Registrierte an der Grenze abzuweisen. Diese laut Wolfgang Bosbach zutiefst europäische Lösung, ist ihr plötzlich nicht mehr europäisch genug. Mit Sicherheit auch deshalb nicht, weil sie ihr nicht genug Asylbewerber nach Deutschland bringt. Asylbewerber, deren Widersprüche gegen ihren abgelehnten Asylantrag schon jetzt einen großen Teil des Rechtswesens dieses Landes auf Jahre belasten werden.

Wäre diese Kanzlerin ihrem Eid gemäß darauf bedacht, Schaden von diesem Land fernzuhalten, würde sie dem Vorschlag des Innenministers dankbar aufgreifen, wenigstens die bereits woanders Registrierten und wieder einreisende Migrationstouristen abzuweisen. Es ist geradezu grotesk, dass sie stattdessen diese Abzuweisenden mutwillig ins Land kommen lassen will, um das Rechtswesen zu überlasten und das Heer der abgewiesenen Asylbewerber mutwillig zu erhöhen. 

Es ist deshalb zu hoffen, dass Seehofer als Innenminister diesmal standhaft bleibt und nicht wieder als Bettvorleger landet. Das wäre der Fall, wenn die Flüchtlinge weiterhin ohne Kontrolle ins Land strömen könnten, wie sich dies die Kanzlerin offenbar wünscht.

Gerolf Fritsche, Offenbach